Berlin. Was die Wirtschaft in heutigen Krisenzeiten braucht ist nicht mehr Shareholder Value, sondern in besonderer Weise ein Stakeholder Spirit, sagte Professor Dr. Werner Abelshauser, MDB/F.D.P, anlässlich des Mestemacher Zukunftsforums in Berlin. Damit können die Interessen der Eigentümer, Mitarbeiter, Gewerkschaften und diejenigen des Staates in Einklang gebracht werden, und ein neues verantwortungsvolles Denken und Handeln etabliert werden, das in einer weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise nötiger denn je ist.
Vergleichbar mit dem neuen Stakeholder Spirit vollzieht sich auch ein Wandel in den Familien. Meist haben beide Eltern eine hervorragende Ausbildung und stehen erfolgreich im Beruf Ihren „Mann“. Kinder vervollständigen erst eine Familie, und noch immer sind es viel zu häufig die Frauen, die das Berufsleben für die Zeit der Kindererziehung verlassen, und haben nicht selten nach der Elternzeit Probleme, wieder an den Punkt der Karriere anzuknüpfen, den sie vor der Geburt des Kindes innehatten.
Um diese Verantwortung für die Kinder gleichmäßig auf beide Eltern zu verteilen, benötigen wir – so wie die Wirtschaft den Stakeholder Spirit – in den Familien einen neuen Vater-Spirit, der die traditionelle Rollenverteilung verlässt. Mit Flexibilität und Offenheit sollten die Politik und die Wirtschaft, der Arbeitgeber und die Gesellschaft auf die neuen Lebenskonzepte der Familien eingehen, in denen der Vater die Hauptbelastung der Kindererziehung und -betreuung übernimmt, damit die Frau und Mutter entlastet ist, um ihrer Karriere und der beruflichen Laufbahn zu folgen, so Professor Dr. Ulrike Detmers, die als Initiatorin des Preises „Spitzenvater des Jahres“ während des Mestemacher Zukunftsforums die Preisträger, zwei herausragende Väter, würdigte.
Es ist das absolut moderne Familienleben, das die Preisträger Andreas Schnegg und Helmut Altenhoff mit ihren Ehefrauen und Kindern repräsentieren, führte sie aus. Mit dem Mestemacher Preis „Spitzenvater des Jahres“ werden seit vier Jahren aktive Väter ausgezeichnet, die auf die psychosoziale Entwicklung ihrer Kinder Einfluss nehmen, sich in kindgerechten sozialen Projekten engagieren und den Müttern den Rücken frei halten, damit sie den Anforderungen ihres Berufes gerecht werden können.
Das Stifterunternehmen „Mestemacher GmbH“ in Gütersloh ist Weltmarktführer für Vollkornbrotspezialitäten und Pumpernickel, die für die Brotregale des Lebensmittelhandels produziert werden. Das Unternehmen besteht seit 1871, und Professor Dr. Ulrike Detmers ist Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe, wo sie das zentrale Marketing leitet und ein hohes Engagement in die sozialen Marketing-Projekte einbringt.
Partnerschaftliche Lebensweise wird in deutschen Familien noch zu selten praktiziert. Weil in Deutschland Familie und Beruf noch nicht optimal zu vereinbaren sind, befürchten Frauen und Männer, dass die Geburt eines Kindes das Ende einer Karriere bedeuten kann und die finanzielle Belastung sie überfordert.