Die Symptome zu Beginn der Krankheit können vielgestaltig sein. Es sind zumeist Sehstörungen, leichte Lähmungen, Gefühlsstörungen, Koordinationsstörungen oder auch Gangunsicherheit. Diese können bei jedem Betroffenen einen anderen Schweregrad haben. In späteren Abschnitten kann die Erkrankung Spastik, Lähmungen oder Sprechstörungen auslösen. Weiterhin zu den häufigsten Symptomen der Krankheit gehört die quälende Müdigkeit. Sie wird „Fatigue“ genannt und ist unter den Betroffenen weit verbreitet. Etwa 70 Prozent der Erkrankten leiden unter Konzentrationsstörungen oder verminderter Aufmerksamkeit. Um den zum Teil schwierigen Anforderungen des Alltags gerecht werden zu können, gilt hier die Regel körperlicher Erschöpfung vorzubeugen.
Depressionen sind unter MS-Patienten ebenfalls häufig. Oft wird der Fehler begangen, eine depressive Verstimmung für eine Depression zu halten, oder umgekehrt, hinter einer Depression „nur“ eine Verstimmung zu vermuten. Doch um den feinen Unterschied deutlich machen zu können, gilt: Eine „depressive Verstimmung“ zeigt sich meist dadurch, dass der Betroffene häufig traurig und betrübt ist. Dies geht jedoch vorüber, sobald etwas passiert, was als „positiv“ empfunden wird. „Echte“ Depressionen dagegen sind diejenigen, die nicht kontrolliert und mit eigener Kraft nicht verhindert werden können. Depressionen können in viele Arten unterteilt werden, z.B. die Erschöpfungsdepression. Diese tritt auf, wenn der Betroffene lange Zeit großen psychischen Belastungen ausgesetzt war. Eine organische Depression zeigt sich dagegen nach Strukturveränderungen im zentralen Nervensystem und kann auch dann auftreten, wenn keine „offensichtlichen“ Gründe für eine Depression vorhanden sind.