Rückenschmerzen gehören schon lange zur Volkskrankheit Nummer eins. Sie sind die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche überhaupt und bei Männern die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Bei Frauen sind Rückenschmerzen die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. 80 bis 90 Prozent der Rückenschmerzen sind unspezifisch, das heißt, trotz aufwendiger diagnostischer Verfahren sind keine Ursachen zuzuordnen.
Untersuchungen bei beschwerdefreien Probanden im Alter von 20 bis 30 Jahren zeigen bei immerhin 27 Prozent der Fälle in der Kernspintomographie auffällige Befunde der Wirbelsäule, die sich zu Beschwerden auswachsen können.
Man schätzt, dass bei 70 Prozent der Patienten, die wegen Rückenschmerzen eine Arztpraxis aufsuchen, funktionelle Ursachen zugrunde liegen, 23 Prozent sind „Mechanische Rückenschmerzen”. Dazu gehört beispielsweise die Einklemmung eines Nervs, wie beim Bandscheibenvorfall oder nach Verletzungen sowie bei Operationen. Lediglich fünf Prozent sind entzündlicher Natur und zwei Prozent haben Ursachen, wie angeborene Wirbelsäulenerkrankungen.
Dass Rückenschmerzen zum größten Volksleiden wurden, liegt auch daran, dass wir mittlerweile mit rund 80.000 Sitzstunden pro Person und Arbeitsleben unseren Arbeitsalltag verbringen. Gleichzeitig bewegen wir uns immer weniger. Eine Empfangsdame geht durchschnittlich lediglich 1.200 Schritte am Tag, ein Grafikdesigner 1.400 Schritte, ein Manager 3.000 Schritte und ein Verkäufer 5.000 Schritte. Postboten gehen immerhin 18.000 Schritte pro Tag.
Auch werden die Deutschen immer dicker. Mehr als 35 Prozent der Übergewichtigen klagen über Rückenschmerzen.
Bei all diesen Zahlen ist gezielte Vorsorge und eine effiziente Abhilfe gefragt.