So mancher Ehemann kann ein Lied davon singen: Friedlich eingekuschelt und entspannt liegt er in den Federn und träumt sich schon ein wenig in die Nacht hinein. Doch plötzlich trifft ihn ein eiskalter Schauer an den Beinen, der ihn sofort hellwach sein lässt! Seine Liebste ist ins Bett gekommen und hat ihre eiskalten Füße an seine warme Haut gekuschelt…
So banal es auch erscheint: Chronisch kalte Füße sind ein Warnsignal des Körpers, das nicht überhört werden sollte! Sie führen zu Einschlafstörungen, schwächen das Immunsystem ganz allgemein, können Erkältungen, Blasenentzündungen und Kopfschmerzen hervorrufen.
Die Hauptursache chronisch kalter Füße sind Durchblutungsstörungen. Eine Konsultation beim Arzt wird klären, ob die Gefäße durch Veränderungen und /oder Deformierungen nicht mehr elastisch genug sind oder ob bereits Ablagerungen von Plaques / sekundären Thrombosen zu einer stetigen Verengung des Gefäßlumens führen (Arteriosklerose).
Aber auch äußere Einflüsse kommen beim gefürchteten „Eiszapfen-Effekt“ in Frage: Zu enge Schuhe mit dünnen Sohlen ohne Wärmeisolierung, zu hohe Absätze unter den Schuhen (reduzieren die Durchblutung der Zehen!), einschnürende Socken oder Strümpfe (meist aus synthetischen Material!), Hosen mit zu engen Hosenbeinen (schneiden in der Leiste ein beim Übereinanderschlagen der Beine!), Übergewicht, hoher Nikotinverbrauch und wenig Bewegung.
Wer also kalte Füße dauerhaft nicht ertragen will, kann neben den ärztlichen Empfehlungen mit einfachen Maßnahmen den gewünschten Therapieerfolg unterstützen.
Wickel und Fußbäder bewirken eine Durchblutungssteigerung, Stoffwechselanregung und Entspannung. Beim speziellen Fußsohlenwickel mit Zwiebeln wird von den Zusammenhängen zwischen Fußsohlen und Gesamtorganismus profitiert (Fußreflexzonentherapie): Zwiebeln klein hacken, kurz andünsten und auf Haushaltspapier legen (pro Fuß mehrere Lagen Papier). Jetzt einen Wickel in Fußsohlengröße formen und an der Fußsohle anlegen. Wem das zu schwierig erscheint, der legt die Papiere auf den Boden und stellt sich darauf.
Die Zwiebelwickel werden mit elastischen Binden fixiert. Darüber kommen Wollsocken. Eventuell die Füße zusätzlich mit einer Wärmflasche warm halten. Nach einer Stunde Wickel abnehmen, Füße waschen und eincremen. Wem das zu aufwendig ist, der kann in der Apotheke fertige Senfmehlwickel kaufen. Diese werden kurz in heißes Wasser getaucht, leicht abgetropft und auf die Fußsohlen gelegt. Wieder mit elastischen Binden fixiert und durch Wollsocken warmgehalten, bleiben Senfwickel ca. 10 Minuten an den Füßen. Sollten die Sohlen zu stark brennen, werden die Wickel entfernt und die Sohlen kalt abgewaschen.
Komfortabler ist natürlich der Besuch bei einem gut ausgebildeten medizinischen Fußpfleger oder Podologen, der über Paraffin-Bäder verfügt. Hier werden die Füße nach dem Waschen mit einem Peeling abgerubbelt, dann wird eine spezielle Fußmaske dick aufgetragen, die Füße in warmes Paraffin getaucht, nach dem Abtropfen in Folie verpackt und mit warmen Frotteesocken umhüllt. Nach einer 1/4 Stunde wird das Paraffin entfernt. Und das alles, während man ganz entspannt auf einer Liege ruht!
Empfehlenswert bei kalten Füßen sind auch Fuß- und /oder Vollbäder mit ätherischen Ölen und anschließender Massage mit durchblutungsfördernden und wärmespendenden Cremes oder Hautölen. Die Industrie bietet hier ein reichhaltiges Angebot. Auch ein selbstgemachtes morgendliches Bad, in das 8 Tropfen Rosmarinöl, verquirlt mit 2 Eßlöffeln Sahne gegeben wird, bringt kalte und müde Füße wieder auf Trab.
Wer keine Krampfadern hat, kann seine Blutgefäße durch Wechselfußbäder oder ansteigende Fußbäder nach Pfarrer Kneipp trainieren. Wichtig ist, danach die Füße (auch zwischen den Zehen!) sehr gut abzutrocknen und in Wollsocken zu verpacken. Das anschließende Herumlaufen in der Wohnung führt zu einer rascheren Erwärmung der Füße.
Barfußlaufen im warmen Sand, Tautreten oder Schneegehen runden das Vorsorgeprogramm ab. Hilfreich ist ebenso eine spezielle Fußgymnastik, die am Arbeitsplatz, im Bus, Zug oder Flugzeug ohne großen Aufwand ausgeführt werden kann. Gut ausgebildete medizinische Fußpfleger oder Podologen haben meist ein kleines Gymnastikprogramm im Angebot und geben ihre Kenntnisse gerne weiter.
Und nicht zu vergessen die gute alte Wärmflasche, die sich schon millionenfach bewährt hat!