Der Biss einer Zecke ist in den allermeisten Fällen harmlos. Stellt sich aber eine Rötung (Wanderröte) an der Bissstelle ein, tritt Fieber auf oder kommt es zur Nackensteife, sollte unbedingt und so rasch wie möglich ein Arzt aufgesucht und über den Zeckenbiss informiert werden. Durch die übertragene Infektion können Gelenk- und Muskelschmerzen auftreten sowie Lymphknotenschwellung oder grippeähnliche Symptome.
Alle im zeitlichen Zusammenhang mit einem Zeckenbiss auftretenden Gesundheitsstörungen haben eine umso höhere Heilungschance, je früher mit der Behandlung begonnen wird.
In Deutschland stehen zwei Infektionen im Vordergrund, die von Zecken übertragen werden. Es handelt sich dabei um die Lyme-Borreliose und um die FSME (FrühSommerMenigoEncephalitis), die deutliche Symptome hervorrufen können.
Die Lyme-Borreliose wird von Zecken übertragen, die in fast allen Ländern Europas beheimatet sind. Je länger eine infizierte Zecke sich in der Haut festsetzt, umso höher ist das Infektionsrisiko, obwohl bei weitem nicht alle Zecken die Borrelienerreger in sich tragen.
Hat aber eine Infektion stattgefunden, bildet sich um die Bissstelle eine ringförmige Rötung aus, die auch Wanderröte genannt wird. Begleitet wird dieses Phänomen von grippeähnlichen Allgemeinbeschwerden.
Nur die rechtzeitige Konsultation eines Arztes führt zur frühzeitigen sicheren Diagnose, die dann mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden kann. Es ist allerdings mit Komplikationen zu rechnen, wenn die Lyme-Borreliose nicht rechtzeitig behandelt wird. So stellen sich im Verlaufe der Zeit bei den infizierten, unbehandelten Personen rheuma-ähnliche Gelenkbeschwerden ein, es kann zu Lähmungen im Gesicht und zu erheblichen Nervenstörungen kommen.
Bei der Frühsommermeningoencephalitis (FSME) beginnen die grippeähnlichen Symptome meist innerhalb einer Woche nach dem Zeckenbiss. Das Fieber verschwindet wieder und kehrt in Intervallen immer wieder zurück. Gleichzeitig kann sich eine Hirnhautentzündung (Meningitis) einstellen; ebenso kann sich die Entzündung über das gesamte Nervensystem ausbreiten.
Meist heilt die FSME nach erfolgreicher Therapie vollständig aus, bei einigen Menschen bleiben aber Schäden zurück, es kommt zu immer wiederkehrenden Schmerzen, seltener kommt es zu Lähmungen und sehr selten kann die Erkrankung auch tödlich verlaufen.
Antibiotika helfen bei der FSME nicht mehr, wenn bereits erste Symptome vorliegen. Der behandelnde Arzt kann sich nur noch um die Besserung der variablen Symptomatik bemühen. Daher ist es für alle Menschen, die sich häufig im Freien, im Wald oder auch im hohen Gras einer Wiese aufhalten, von großer Bedeutung, dass sie sich gegen die FSME impfen lasse. Hilfreich ist es aber immer, zu wissen, in welcher Region die Zecken die Erkrankung übertragen, weil dies nur in bestimmten Regionen Deutschlands der Fall ist.
Die wichtigste Vorsorge besteht in der Verhinderung eines Zeckenbisses, z.B. mit Kleidung, die möglichst alle Stellen des Körpers bedecken sollte. Auch wirksame Sprays stehen zur Verfügung, die vor einem Zeckenbefall schützen können. Nach jeden Aufenthalt im Freien, bei dem eine Gefährdung vorstellbar ist, sollte der gesamte Körper anschließend nach Zecken abgesucht werden. Hat sich eine Zecke in der Haut festgesetzt, sollte auf keinen Fall versucht werden, die Zecke durch aufträufeln von Ölen oder anderen Substanzen zum Ersticken und loslassen zu bringen. Die erstickende Zecke entlässt möglicherweise ihr gesamtes Gift in die Bissstelle. Zum Entfernen der Zecke gibt es eine spezielle Pinzette, die unmittelbar hinter dem Kopf angesetzt wird und unter raschem Zug den Blutsauger entfernt. Greift die Pinzette am blutgefüllten Hinterleib des Tieres an, werden vermehrt die infektiösen Erreger in die Blutbahn gepresst.