In fast jedem Kindergarten und vielen Schulen werden Zeiten registriert, in denen Kopfläuse auftreten und entdeckt werden, die Lehrer und Eltern zur massiven Gegenwehr gegen diese Parasiten veranlassen.
Intensiv werden Tipps zu geeigneten Maßnahmen zwischen den Eltern ausgetauscht, wie man die Plagegeister am besten wieder los wird. Dabei werden oft abenteuerliche Methoden übermittelt, obwohl die Frage der Verbreitung der Läuse noch nicht eindeutig geklärt ist.In einer Gesellschaft mit hohen Hygieneansprüchen kann die Konfrontation mit Kopfläusen zu irrationalen Reaktionen führen.
Die Kuscheltierlieblinge der Kinder verschwinden für mehrere Tage im Gefrierfach, die Bettwäsche und Handtücher werden entsorgt und Badezimmerutensilien wie Kamm oder Bürste schnellst möglich neu erworben. Auch liebgewordene Kleidungsstücke wie Mütze oder Schal nehmen häufig den Weg in die Mülltonne.
Darum haben sich Wissenschaftler nun diesem Problem angenommen und die wichtigsten Untersuchungen zur Verbreitung der Kopfläuse ausgewertet.
Bekannt ist seit langem, dass sich die Läuse von Kopf zu Kopf bei den Kindern, die beim Spielen oder Lernen gerne die Köpfe zusammen stecken, und so den Weg der Läuse eventuell erleichtern.
Die Untersuchung der Übertragung durch Kleider oder Kopfbedeckungen von Kindern mit Läusen hat ergeben, dass diese nicht an der Verbreitung beteiligt sind. Mehr als 1000 Mützen von Schulkindern mit Läusen wurden untersucht und nicht eine einzige Kopflaus gefunden. Damit scheiden Mützen/Kleidung als Überträger aus.
Australische Wissenschaftler haben sich der Frage gewidmet, ob Polstermöbel oder Teppiche die Verbreitung der Läuse begünstigen. Dazu wurden die Fußböden von insgesamt 118 Klassenräumen in Grundschulen, in denen die Schüler Kopfläuse hatten, akribisch abgesaugt. Auch dieser Übertragungsweg ließ sich nicht bestätigen, weil nicht eine einzige Laus oder Nisse in dem analysierten Staub gefunden wurde.
Wenig wahrscheinlich ist auch der Übertragungsweg über Kopfkissen oder die Bettwäsche: Um dies zu verifizieren, haben Wissenschaftler insgesamt 48 Kopfkissen von Personen untersucht, die von Kopfläusen befallen waren. Dabei fanden sie nur auf zwei Kissen eine Larve und eine bereits vertrocknete Larve. Die Parasiten sterben bei einer 90-Grad Wäsche und anschließendem Trockner ab, bei niedrigeren Temperaturen überleben sie möglicherweise. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, Läuse über die Bettwäsche zu übertragen.
Auch auf Haarbürsten finden sich keine Läuse, wie die Untersuchung aus Kanada an Bürsten von zehn Kindern mit aktiven Läusen belegen konnte.
Das bedeutet, dass man sich bei der Beseitigung von Läusen am besten dem Kopf des Betroffenen widmet und dort das Leben der Läuse und der Nissen so rasch wie möglich beendet. Nicht von ungefähr ist der Name Kopfläuse gewählt, weil die Parasiten auf regelmäßige Blutmahlzeiten, eine optimale Temperatur und die Haare für Ihre Fortbewegung nutzen.
Nach Angaben des Unternehmens Pohl Boskamp eignen sich Kopflauspräparate auf der Basis von Silikonölen, wie Diemticon in NYDA®. Silikonöle dringen tief in die Atemöffnungen der Kopfläuse ein und schneiden ihnen in allen Entwicklungsstadien (Läuse, Nissen, Eier) auf diesem Weg die Sauerstoffzufuhr ab, so dass sie ersticken. Aufgrund dieser physikalischen Wirkweise kann eine Behandlung mit neurotoxischen Präparaten bei Kindern vermieden werden.