Rein körperlich betrachtet ist die Zeit der Wechseljahre die Lebensphase, in der die Frau die Fähigkeit verliert, sich fortzupflanzen. Durch die hormonellen Veränderungen reifen die Eizellen immer seltener heran, bis der Eisprung schließlich ganz ausbleibt. Dieser Prozess verläuft über viele Jahre und wird in drei Phasen unterteilt: Perimeopause, Menopause und Postmenopause.
Die Wechseljahre sind aber nicht nur von körperlichen Veränderungen begleitet. Auch seelische Befindlichkeitsstörungen und Depressionen treten in dieser Lebensphase sehr viel häufiger auf.
Viele Frauen erleben jetzt grundlegende Veränderung in ihrem Leben: Häufig verlassen die Kinder in dieser Zeit das Haus, die Eltern werden alt, krank oder pflegebedürftig, oder der Partner verändert sich. Vertraute Lebens- oder Rollenkonzepte verlieren ihre Gültigkeit, und die Frauen, die sich bisher vorrangig dem Haushalt und der Erziehung der Kinder gewidmet haben, sind gezwungen, sich neu zu orientieren. Andere Frauen stehen noch voll im Berufsleben, müssen die heranwachsenden Kinder versorgen und gleichzeitig den Haushalt erledigen.
Da bleibt wenig Zeit, sich mit den körperlichen und seelischen Veränderungen der Wechseljahre auseinanderzusetzen, obwohl Frauen jetzt mehr Zeit für sich selbst bräuchten. Aber auch gesellschaftliche Werte beeinflussen das seelische Empfinden während der Wechseljahre. Wenn Jugendlichkeit, makellose Haut und ein straffer Körper mehr zählen, als Weisheit und Lebenserfahrung, liegt es nahe, dass auch die Wechseljahre als negativ empfunden werden. Viele Frauen befürchten den Verlust von Attraktivität und Weiblichkeit und eine geringere Wertschätzung durch ihr soziales Umfeld.
Wie eine Frau die Zeit der Wechseljahre erlebt, hängt entscheidend von der eigenen Lebenseinstellung ab. Frauen, die überwiegend Angst und Ablehnung gegenüber dieser Lebensphase verspüren, geraten seelisch leichter aus dem Gleichgewicht, als Frauen, die mit innerer Ruhe und Ausgeglichenheit diesen Wechsel akzeptieren. Eine positive Lebenseinstellung zu finden und die neue Lebensphase als Chance zu erleben, ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung seelischer Probleme während der Wechseljahre. Der neue Lebensabschnitt bietet letztendlich auch unendlich viele Möglichkeiten, die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen und ausleben zu können.
Die erste Zeit der Wechseljahre beginnt bei den meisten Frauen zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr. Sie kann bis zu sieben Jahre dauern und endet mit der letzten Monatsblutung. In dieser Phase werden die Regelblutungen unregelmäßiger, die ersten Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen treten auf.
Der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung. Wenn zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr die Regel länger als ein halbes Jahr lang aussetzt, war die letzte Monatsblutung die Menopause. Der Östrogenspiegel im Körper ist jetzt stark vermindert.
In der dritten Phase der Wechseljahre sind die körperlichen Symptome noch ein bis zwei Jahre spürbar. Gleichzeitig bewirkt der verringerte Östrogenspiegel Veränderungen im Körper: Der Cholesterinspiegel erhöht sich, Knochenmasse wird verstärkt abgebaut und Haut und Schleimhäute werden trockener.