Stürze im höheren Lebensalter sind ein häufig auftretendes Problem. Nach Untersuchungen stürzt nahezu jede dritte Frau im Alter über 65 Jahren statistisch betrachtet einmal im Jahr, circa 6 Prozent haben Knochenbrüche zur Folge. Frauen sind von Brüchen deutlich häufiger betroffen, was auf die bei Frauen häufiger auftretende Osteoporose zurückzuführen ist. Bei Alten- und Pflegeheimbewohner liegt die Sturzhäufigkeit sogar bei 60-70%.
Viele Menschen die bereits einmal gestürzt sind, haben Angst vor weiteren Stürzen, verlieren ihr Selbstvertrauen und schränken Ihre Aktivitäten ein.
Es gibt zahlreiche Ursachen für Stürze. Dazu gehören Kreislaufstörungen und Schwindel, aber auch Sehschwäche und Hörstörungen, Arthrose, mit dadurch bedingten Schmerzen bei Bewegungen oder niedriger Blutdruck.
Möglicherweise spielt auch die Unterversorgung mit Vitamin D bei Stürzen eine Rolle. Dies ist oftmals im Winter der Fall, wenn das Sonnenlicht (UV-Licht) fehlt, das der Körper zur Eigenproduktion von Vitamin D benötigt. So hat man bereits in Vergangenheit in Untersuchungen festgestellt, dass bei Menschen, die zu Stürzen neigen, die Gabe von Vitamin D als Nahrungsergänzung das Risiko zu stürzen verringert. Dieser Effekt ist umso deutlicher, wenn man zusätzlich zur Vitamin D Substitution, auch Calcium ergänzt.
Australische Wissenschaftler haben nun in einer Studie mit insgesamt 302 Frauen im Alter von 70 bis 90 Jahren, die bereits ein- oder mehrmals in der Vergangenheit gestürzt waren, den Effekt von Vitamin D Gaben untersucht. So erhielt eine Gruppe pro Tag 1000 IU Vitamin D und 1000mg Calcium, die Vergleichsgruppe erhielt 1000mg Calcium und ein Scheinpräparat. Die Details dieser Untersuchung ist soeben in der renommierten medizinischen Zeitschrift Archives of Internal Medicine erschienen.
Tatsächlich konnten die Studienteilnehmern von einer zusätzlichen täglichen Gabe von Vitamin D profitieren. Bei ihnen nahm die Anzahl der Stürze, im Vergleich zu denen die ein Scheinpräparat nahmen, deutlich ab.
Quelle: Prince RL et al.: Arch Intern Med (2008) 168; 103- 108