Die erektile Dysfunktion (kurz ED) ist eine Erektionsstörung, die im hohen Alter etwa jeden zweiten Mann betrifft. Doch auch bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt die Potenz des Mannes abzunehmen und bereits 2.3% der Männer leidet unter Impotenz. Die Erkrankung kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, dies begründet sich vor allem im komplexen Zusammenspiel verschiedener Prozesse im Körper während der Erektion.
Damit eine Erektion beim Mann erfolgen kann, müssen äußere Reize im Gehirn verarbeitet werden. Von dort aus werden Impulse über den Parasympathikus an zum Penis geleitet. Neurotransmitter lassen die glatte Muskulatur im Penis erschlaffen. Dabei handelt es sich um die nicht beeinflussbare Muskulatur, die im erschlafften Zustand die Blutbahnen frei macht, wodurch ein stärkerer Blutstrom in den Penis gelangen kann. Dieser schwillt nun an und während durch die Arterien mehr Blut kommt, werden die Venen aufgrund der festen Haut um den Penis verengt, sodass ein Blutstau entsteht und die Erektion aufrecht erhalten bleibt. Die vollständige Versteifung des Penis tritt ein, sobald sich die Beckenbodenmuskulatur zusammenzieht.
Die Ursache einer erektilen Dysfunktion können körperlicher oder psychischer Natur sein. Meistens liegt es an einer Durchblutungsstörung des Penis. Für die Erektion muss sich eine gewisse Blutmenge über einen Zeitraum hinweg im Penis anstauen können. Betroffene einer erektilen Dysfunktion haben oft mit Arteriosklerose zu kämpfen.
Die Arterien sind verkalkt und es gelangt zu wenig Blut in den Penis. Eine andere körperliche Ursache, die oft neben der Arteriosklerose besteht, ist das zu schnelle Abfließen des Blutes durch die Venen. Die Durchblutungsstörungen haben selbst meist ihre Ursache in einem ungesunden Lebensstil oder einer Krankheit.
Diabetes mellitus, Stoffwechselstörungen und Bluthochdruck führen bei Männern sehr oft zu Potenzproblemen. Veränderungen der Blutgefäße und Schädigungen an den peripheren Nerven treten bei diesen Krankheitsbildern häufig auf. Andersherum ist eine erektile Dysfunktion oft ein Vorbote für einen bevorstehenden Schlaganfall oder einen Herzinfarkt
Anatomische Fehlbildungen des männlichen Genitals können die Potenzfähigkeit beeinträchtigen. Häufig in Zusammenhang mit erektiler Dysfunktion kommen eine Vorhautverengung am Penis, eine Entzündung der Hoden, Tumore, eine Schwellkörperruptur und Missbildungen an Harnröhre bzw. Penis vor.
Bei einem ungesunden Lebensstil, bei dem Rauchen, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel vorherrschen, ist die Wahrscheinlichkeit früher oder später an erektiler Dysfunktion zu leiden stark erhöht. Manchmal kann auch ein Testosteronmangel zu Potenzproblemen führen. Gerade mit ansteigendem Alter sinkt der Testosteronspiegel beim Mann.
Der Einfluss von Medikamenten
Bestimmte Medikamente können sich negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirken und stehen oftmals auch in Beziehung zu beeinträchtigenden Vorerkrankungen. Dazu gehören beispielsweise Betablocker, Lipidsenker und entwässernde Medikamente. Vor allem Psychopharmaka wie Antidepressiva, Benzodiazepine, Neuroleptika und Appetitzügler führen ebenso häufig zu Erektionsproblemen.
Verletzungen, die das Zentrale Nervensystem (kurz ZNS) betreffen, verhindern unter Umständen die Erektionen, weil die spinalen Zentren, die dafür verantwortlich sind, nicht mehr aktiviert werden können. Läsionen an diesen Stellen können durch Krankheiten hervorgerufen werden, wie etwa Parkinson, Multiple Sklerose, Tumore, Alzheimer, Hirnblutungen und Infarkte. Genauso verursachen Verletzungen an der Wirbelsäule, je nach Schweregrad und Stelle erektiler Dysfunktion. Durch Vitaminmangel, Beckenoperationen Diabetes mellitus und anderer Krankheiten bedingte Schädigungen des ZNS kann es zum Gewebeabbau des Schwellkörpers kommen, wodurch die Potenzfähigkeit infolgedessen schwindet. Zudem haben Epileptiker ein 5-mal höheres Risiko an ED zu erkranken als Männer, welche noch nie einen epileptischen Anfall hatten.
Ernste psychische Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen, Angststörungen etc. stellen große Risikofaktoren dar, zumal diese Krankheiten mit libidosenkenden Medikamenten behandelt werden. Oft begünstigen Stress, Versagensängste, Eheprobleme und Komplexe die erektile Dysfunktion, da Reize anders wahrgenommen werden und keine geistige sexuelle Stimulation möglich ist.
Die Hälfte der von ED betroffenen Männer, welche unter 40 Jahre alt sind, haben mit psychischen Problemen zu kämpfen. Natürlich bedingen sich körperliche und psychische Probleme oft gegenseitig. Hat ein Mann z. B. Durchblutungsstörungen in der Genitalgegend, führt dies nicht selten zu sexueller Frustration und Versagensängsten.