Die Wirkung vieler Medikamente wird von der täglichen Ernährung beeinflusst. Nahrung kann die Pharmakokinetik oder -dynamik eines Arzneimittels verändern, Umgekehrt können Medikamente im Darm die Aufnahme essentieller Stoffe, z.B. Kalzium, verhindern, was bei chronischen Erkrankungen zu Mangelerscheinungen führen kann.
Die Beipackzettel vieler Medikamente wiesen meist nur auf Wechselwirkungen bei Alkoholkonsum hin. Dabei zeigen bestimmte Speisen und nicht-alkoholische Getränke eine ähnliche Beeinflussung. So können Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline und Osteoporose-Medikamente (Bisphosphonate) in Verbindung mit Milchprodukten unlösliche Komplexe im Verdauungstrakt bilden, wodurch sie nicht mehr in die Blutbahn gelangen. Empfohlen wird ein Abstand von mindestens zwei Stunden zwischen dem Verzehr von Milchprodukten und der Medikamenteneinnahme.
Koffeinhaltige Getränke werden durch bestimmte Arzneimittel in ihrer Wirkung verstärkt. Bei Einnahme von bestimmten Antibiotika (Gyrasehemmern) und Magensäureblockern (Cimetidin) können Schlafstörungen und Herzklopfen auftreten. Manche Arzneimitteln zeigen eine umgekehrte Wirkung: der Abbau z.B. von Asthmamitteln (Theophyllin) oder Neuroleptika (Clozapin) wird durch Koffein gehemmt, was die Wirkspiegel erhöht und zu Krämpfen oder Schläfrigkeit führen kann. Auch hier wird ein Abstand zwischen Koffeingenuss und Arzneimittelaufnahme mindestens zwei Stunden empfohlen.
Bekannt ist die verstärkende Wirkung von Grapefruitsaft bei Bluthochdruckmitteln, Antihistaminika, Immunsupressiva oder Schlafmitteln.
Alkohol kann die Wirkung von Arzneimitteln stark beeinflussen. Bei Beruhigungs-, Betäubungs- und Schlafmitteln, Blutdrucksenkern, Insulin und oralen Antidiabetika wird die Wirkung verstärkt, da Alkohol den Abbau der Stoffe verhindert. Der Mindestabstand zwischen den Einnahmen sollte hier sogar vier Stunden betragen. Chronischer Alkoholkonsum hingegen verringert die Wirksamkeit mancher Medikamente, z.B. Beruhigungsmittel, Grinnungshemmer oder Antidiabetika.