Immer mehr Kinder und Jugendliche gruppieren sich in das Kollektiv der Übergewichtigen und Adipöse, und diese Entwicklung kann sich bereits in den frühen Lebensjahren auf den Herzmuskel niederschlagen. Werden die überflüssigen Pfunde abgebaut, bilden sich die negativen Auswirkungen auf das Herz wieder zurück, so die gute Nachricht.
Somit kann eine konsequente Gewichtsreduktion positive Auswirkungen für die Herzgesundheit haben, und die durch Übergewicht entstandenen ungünstigen Veränderungen der Herzmuskulatur bilden sich zurück, so eine Studie aus Leipzig.
Forscher des Leipziger Herzforschungszentrums und der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche untersuchten dazu insgesamt 60 Jugendliche. Die Hälfte der Teilnehmer war normalgewichtig und blieb dies auch im Untersuchungsverlauf. 15 Teilnehmer waren übergewichtig und blieben dies auch im Untersuchungszeitraum, 15 weitere Teilnehmer reduzierten im Kontrollzeitraum über 3,2 Jahre ihr Übergewicht. Mittels einer Ultraschall-basierten Kontraktionsanalyse wurde bei allen Teilnehmern die Herzmuskultur untersucht.
Alle übergewichtigen jugendlichen Teilnehmer hatten bei der Erst-Untersuchung einen signifikant höheren Blutdruck als ihre normalgewichtigen Altersgenossen. Auch die Muskelmasse der linken Herzkammer war bereits deutlich vergrößert. Diese Veränderung nahm im Laufe des Kontrollzeitrums bei den Übergewichtigen zu, und bei denjenigen, die ihr Gewicht reduzierten nahmen die krankhaften Veränderungen ab. Bei den normalgewichtigen Kindern bestand keine Veränderung und diese blieb auch während des Kontrollzeitraums unverändert. In dem gesamten Zeitraum von 3,2 Jahren konnte ein kontinuierlicher Rückgang der Herzmuskelvergrößerung und des Bluthochdrucks registriert werden.
Daraus schlossen die Wissenschaftler und der Studienautor Oberarzt Dr. Efraim Winzer, dass bei Jugendlichen eine Verbesserung der strukturellen und funktionellen Herz-Kreislauf-Veränderungen eintritt, wenn sie ihr Übergewicht zum Normalgewicht reduzieren. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit und die Effektivität von primär- und sekundärpräventiven Maßnahmen gegen das Übergewicht bei Jugendlichen“, so Winzer.