Leichte bis mittelschwere Hörbeeinträchtigungen werden von den Kindern in der Regel gut kompensiert, so dass sie in den ersten Lebensjahren häufig gar nicht auffallen. Für die Früherkennung von Hörstörungen ist es daher wichtig, dass die Eltern ihr Kind in allen Entwicklungsphasen aufmerksam beobachten.
So reagieren normalhörende Säuglinge und Kleinkinder auf akustische Signale
Alter in Monaten
zu erwartende Reaktion
Geburt bis 3 Monate
Plötzliche Geräusche wecken den schlafenden Säugling. Die Stimme der Mutter besänftigt ihn, er reagiert mit gurgelnden Geräuschen oder Lachen.
3 bis 6 Monate
Das Kind bewegt die Augen und dreht den Kopf, um die Schallquelle zu finden. Es reagiert auf die Stimme der Mutter mit brabbelnden Tönen und freut sich über Spielsachen, die Geräusche machen.
6 bis 10 Monate
Das Kind dreht sich, um Schallquellen außerhalb seines Blickfeldes zu suchen. Es reagiert auf seinen Namen und andere häufig verwendete Wörter wie “nein” und auf Telefonklingeln auch in lauter Umgebung. Es achtet auf Gesang und Musik und macht Töne mit steigender und fallender Modulation nach.
10 bis 15 Monate
Das Kind reagiert auf deutlich entfernte Geräusche und findet auch Schallquellen, die hinter ihm liegen. Es kann einfache Klänge und Wörter nachmachen und eine Vielzahl unterschiedlicher Töne – Konsonanten wie Vokale – selbst erzeugen. Auf die menschliche Stimme reagiert das Kind mit Geplapper und auf Aufforderung kann es auf Personen oder Gegenstände deuten.
15 bis 18 Monate
Das Kind hört das Rufen nach ihm aus einem anderen Raum und reagiert darauf. Seine Stimme klingt normal und es beginnt, einfache Wörter zu formen. Das Kind befolgt einfach gesprochene Anweisungen ohne optische Hilfestellung (Deuten, Ändern der Blickrichtung). Es erkennt Personen oder Spielzeug, wenn es danach gefragt wird, wippt im Rhythmus von Musik und wiederholt Wörter, die ihm vorgesprochen werden.
Reagiert das Kind nicht seinem Alter entsprechend, sollte es von einem Spezialisten eingehend auf eine Hörminderung untersucht werden.