Ein Kind kann schon im Mutterleib Geräusche von außen wahrnehmen und ab der 24. Schwangerschaftswoche reagiert es auf das Gehörte.
Doch erst nach der Geburt entwickelt sich das Gehör vollständig, wobei es von akustischen Reizen angeregt wird.
Ab dem 4. bis 6. Monat nimmt das Kind die eigenen Laute bewusst war und beginnt mit der eigenen Stimme zu spielen.
Wenn dem Kind der Hörsinn fehlt, verliert es das Interesse, eigene Laute auszuprobieren und verstummt in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres.
Auch wenn das Neugeborene den Inhalt des Gesprochenen noch nicht versteht, so vermittelt ihm die Stimme der Eltern doch Geborgenheit und Nähe. Über die Stimme erfährt es Lob und Ermahnung und das Gehört ist wichtig für das frühe soziale Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, eine Hörstörung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln.
Die Ursachen von Schwerhörigkeit
Kindliche Hörstörungen können vielfältige Ursachen haben. Während der Schwangerschaft spielen Infektionskrankheiten eine Rolle, aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Selten sind vererbte Missbildungen oder eine frühkindliche Hirnhautentzündung verantwortlich.
Risikofaktoren für Hörstörungen (vor, während oder kurz nach der Geburt):
Geburtsgewicht unter 1500 g und/oder Geburt vor der 32. Schwangerschaftswoche
Sauerstoffmangel oder Atemstillstand
Ototoxische Medikamente (z.B. Schleifendiuretika)
Mechanische Geburtsschäden
Bei der Hälfte der schwerhörigen Kinder ist der Schaden nach der Geburt aufgetreten. Mögliche Ursachen sind:
bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Enzephalitis (Hirnentzündung)
schwere Masern- oder Mumpserkrankung
Unfälle
Chemotherapien
chronische Ohrenentzündungen
bestimmte Erkrankungen wie Moebius-Syndrom, Arthrogryposis multiplex, u.a.