Schokolade ist offenbar besser als ihr Ruf: Eine aktuelle, beim europäischen Kardiologenkongress in Paris vorgestellte Studie belegt, dass ihr Genuss das Risiko für Herz-Kreislaufkomplikationen und Schlaganfallgefahr um bis zu einem Drittel vermindert.
Vorbei ist offenbar die Zeit, in der das Leben Schokoladen-Liebhabern madig gemacht wurde. Denn aktuelle Studiendaten, die auf der Beobachtung von immerhin rund 114.000 Probanden beruhen, dokumentieren durchaus günstige Effekte eines regelmäßigen Schokoladenkonsums. Wie Dr. Oscar Franco aus Cambridge berichtet, entwickeln Menschen, die viel Schokolade verzehren, gegenüber Personen, die keine oder kaum Schokoladenprodukte essen, weniger Herz-Kreislauferkrankungen und es kommt bei ihnen seltener zum Schlaganfall. Konkret erlitten die Studienteilnehmer mit dem höchsten Schokoladenkonsum um 37 Prozent weniger Herzinfarkte und um 29 Prozent weniger Schlaganfälle als die Probanden mit dem geringsten Schokoladenverzehr.
Die Studienleiter vermuten, dass dem Effekt antioxidative und entzündliche Wirkungen zugrundeliegen, die wahrscheinlich auf die in Schokolade enthaltenen Flavonoide zurückgehen. Es handelt sich hierbei um Pflanzeninhaltstoffe, die vor allem auch in Rotwein und Tee vorkommen, für welche ebenfalls gefäßschützende Wirkungen beschrieben sind.
Die Daten sind bislang noch vorsichtig zu bewerten, hieß es in Paris. Das liegt auch daran, dass in der Studie nicht zwischen schwarzer Schokolode und Milchschokolode differenziert wurde. Auch wurde nicht danach unterschieden, in welcher Form die Schokolade verzehrt wurde, also ob als Schoko-Riegel, als Schoko-Drink oder als Dessert. Eine gewisse Zurückhaltung bei der Interpretation der Ergebnisse hinsichtlich der gesundheitsfördernden Wirkung sei angebracht, weil bei exzessivem Schokoladenkonsum eine Gewichtszunahme drohe, betonten die Experten. Diese könne dann wohl dem protektiven Effekt auf Herz- und Hirngefäße entgegenstehen.