Nach einer Gürtelrose oder einer Gesichtsrose tritt häufig eine Post-Zoster-Neuralgie auf. Dabei handelt es sich um einen lokal begrenzten Dauerschmerz, der als neuropathischer Schmerz bezeichnet wird. Die Schmerzempfindung wird von den Betroffenen als Schmerzattacke beschrieben, die brennend oder einschneidend sein kann oder auch als dumpfes Schmerzempfinden auftreten kann.
Verursacht wird die Gürtelrose (Herpes Zoster) vom Varicella-Zoster Virus, der die Kinderkrankheit Windpocken hervorruft. Nach den Windpocken bleiben einige intakte Viren im Nervengewebe, und lösen bei einigen Menschen oft erst nach vielen Jahren eine Gürtelrose aus. Wenn das Immunsystem und die Abwehrkräfte geschwächt sind, nach einer Grippe oder bei chronische Entzündungen treten die Viren wieder auf den Plan.
Meist wandern sie entlang der Nervenbahnung und lösen an den Nervenendigungen des Körperstammes intensive Schmerzen aus. Dabei kommt es zur Bildung kleiner Bläschen im Versorgungsbereich des befallenen Nerven, die gürtelförmig begrenzt sind. Wird der Trigemeinus-Nerv im Gesicht befallen, breiten sich Schmerz und Bläschen von dort aus. Meist wird der Gesichtsschmerz als stärker empfunden, als die Schmerzen, die in der betroffenen Körperregion auftreten.
Sind die Gürtelrose oder die Gesichtsrose abgeklungen, kommt es bei bis zu 20 Prozent der Patienten zu einer Neuralgie und zu neuropathischen Schmerzen, die über lange Zeit anhalten können. Neben einem dumpfen Dauerschmerz beschreiben die Patienten auch spontane und stechenden Schmerzattacken. Die Haut ist über dem betroffenen Areal extrem berührungsempfindlich, so dass oft schon die Kleidung nicht gut toleriert wird.
Damit sich möglichst keine Post-Zoster-Neuralgie ausbildet, muss der Arzt die Gürtelrose frühzeitig und konsequent behandeln Dazu gehört es, den Schmerz so früh wie möglich auszuschalten. Dazu können lokal wirksame Anästhetika den Schmerz direkt am Nerv dämpfen, die Behandlung der Viren erfordert die Anwendung eines sogenannten Virostatikums und das betroffene Hautareal wird mit Puder, Salben oder kühlenden Umschlägen gepflegt.
Bestimmte Antidepressiva können die Nervenschmerzen lindern, indem sie Nervenbahnen stärken, Antiepileptika verhindern die verstärkte Weiterleitung der schmerzhaften Nervenimpulse, und auch stark wirksame Opioide werden den Patienten mit einer Gürtel- oder Gesichtsrose verordnet.
Auch psychologische Behandlungsverfahren haben sich bewährt, wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung und ein Verhaltenstraining. Dabei sollen die Patienten Schmerzbewältigungsstrategien erlernen. Dabei geht es auch darum zu akzeptieren, dass der Schmerz vorhanden ist, damit man sich nicht völlig zurückzieht und nur noch dem Schmerz hingibt. Vielmehr sollte der Patient aktiv am Leben teilnehmen und sich selbst immer wieder dazu motivieren. Widmet man sich den Aktivitäten des täglichen Lebens, verliert der Schmerz seine zentrale Stellung und ist leichter zu ertragen.