Bluthochdruck (Hypertonie) betrifft rund 600 Millionen Menschen weltweit, mit steigender Tendenz. In Sachen Bluthochdruck ist Deutschland Spitzenreiter in Europa: allein hierzulande leiden über 55 % der Bevölkerung zwischen 35 und 74 Jahren an Bluthochdruck, gefolgt von Finnland mit knapp 49 % Betroffenen und Spanien mit knapp 47 %.
Dabei ist die arterielle Hypertonie ein Risikofaktor für eine ganze Reihe von Krankheiten, allen voran für den Schlaganfall (Apoplex) und für Herzerkrankungen wie der Koronaren Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt und Herzinsuffizienz, aber auch für Nierenversagen und Arterielle Verschlusskrankheit.
Die Ursachen, die zu Bluthochdruck führen, sind vielfältig: Übergewicht, Bewegungsmangel, Ernährung, Rauchen, Geschlecht und Alter gehören dazu. Bleibt die Hypertonie unbehandelt, geraten die Blutgefäße regelrecht unter Druck: die dauernde Belastung der Blutgefäße führt zu einer Überbeanspruchung der Arterienwände, es kommt zu Verletzungen, kleinen Blutungen und Blutgerinnseln im Gefäß.
In der Öffentlichkeit wird das Risiko durch Bluthochdruck immer noch verkannt. So glauben viele, dass der Bluthochdruck in erster Linie zu Herzinfarkten führt.
Tatsächlich ist der Schlaganfall dabei die häufigste Folge. Bluthochhochdruck ist der Risikofaktor Nr. 1 für den Apoplex. Die Mehrheit der Schlaganfallpatienten leidet unter hohem Blutdruck und in vielen Fällen ist die Hypertonie sogar der einzige Risikofaktor, der bei den Betroffenen gefunden wurde. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt dabei mit der Dauer und der Höhe der Hypertonie.
Während der Bluthochdruck eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Schlaganfällen spielt, ist er gleichzeitig auch der Risikofaktor, der am besten behandelt werden kann. Mit einer Reduktion des Bluthochdrucks können 4 von 10 schlaganfallbedingten Todesfällen verhindert werden. Doch nicht nur die richtige Behandlung des Bluthochdrucks führt im Rahmen der Vorsorge zur Senkung des Schlaganfall- Risikos – jeder kann mit einer Umstellung der Ernährung und mit einem gesunden Lebensstil zur Risikominimierung beitragen.
Beim Schlaganfall kommt es zum plötzlichen Tod von Hirnzellen. Ursache ist eine Minderdurchblutung (Ischämie) des Gehirns entweder aufgrund eines Gefäßverschlusses oder der Ruptur eines Gefäßes. Häufige Ursache ist die Bildung eines Blutgerinnsels in einem kleinen Blutgefäß im Gehirn, das durch eine Langzeitschädigung verengt ist. Andere Ursachen für Durchblutungsstörungen im Gehirn sind Blutgerinnsel oder atherosklerotische Plaques, die sich in einer weiter entfernten Arterie gelöst haben, in einem Blutgefäß im Gehirn festsetzen und dort den Blutfluss unterbrechen. Auch bei Herzrhythmusstörungen wie, z. B. dem Vorhofflimmern, können sich Blutgerinnsel in einer Herzkammer bilden, sich loslösen und eine Gehirnarterie verstopfen (Embolie). In rund 15 % der Fälle liegt eine Hirnblutung oder hämorrhagischer Infarkt vor. Die Hirnblutung resultiert dabei aus einer Schwäche oder einer Ausweitung eines Hirngefäßes (Aneurysma).
Der akute Schlaganfall ist ein neurologischer Notfall mit einer hohen Mortalitätsrate. In den Todesfallstatistiken der Industrieländer liegt der Apoplex als Todesursache auf Platz. Rund 575.000 Menschen sterben in Westeuropa jedes Jahr an den Folgen eines Schlaganfalls. Ebenso ist der Schlaganfall die häufigste Ursache für Invalidität und Pflegebedürftigkeit. Betroffene benötigen häufig eine umfassende Pflege aufgrund einer dauerhaften Behinderung.
Je nach Ausmaß und betroffenem Hirnareal können die Folgen des Schlaganfalls von Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen bis hin zu Lähmungen reichen. Darüber hinaus können Sprache, Sehen sowie die Kontinenz beeinträchtigt sein. Selbst leichte Schlaganfälle beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten stark.
Die Aussichten durch vorbeugende Maßnahmen einen Schlaganfall zu verhindern, sind wesentlich besser als bei anderen neurologischen Erkrankungen. Am Anfang dieser Maßnahmen steht dabei die Aufklärung von Ärzten und der Öffentlichkeit über die Risikofaktoren für den Schlaganfall und die Möglichkeit, schon durch eine Änderung des Lebensstils das Risiko für Bluthochdruck zu senken. Im Einzelnen heißt das, das Übergewicht abbauen, für ausreichende Bewegung sorgen und das Rauchen aufgeben. Neben einer regelmäßigen Blutdrucküberwachung ist bei Hypertoniepatienten vor allem eine wirkungsvolle Senkung des Bluthochdrucks geboten.
Damit möglichst viele Menschen sich der Risiken des hohen Blutdrucks bewusst werden und natürlich auch was dagegen unternehmen, entstand im Mai 2006 der
Lübecker Aktionsplan Schlaganfallprävention: Appell für konsequente Bluthochdrucktherapie.
Medizinexperten zum Thema Bluthochdruck, Schlaganfall, Prävention und Gesundheitsökonomie verabschiedeten 10 Punkte, die, falls man sie umsetzt, es ermöglichen können, dass 50 % aller vermeidbaren Schlaganfälle in Deutschland verhindert und damit 70.000 Menschen pro Jahr von dem Ereignis verschont werden können.
10 Punkte des Lübecker Aktionsplanes gegen den Schlaganfall
Am 11. Januar 2007 startete in Berlin die bundesweite Kampagne zur Vorbeugung des Schlaganfalls unter dem Motto „Gesund leben, Bluthochdruck erkennen und behandeln, wichtige Organe schützen – aber wie?“
Das Ziel dieser Maßnahme ist es, möglichst viele Menschen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft über die folgenden Themen zu informieren:
Dazu finden bis Mai 2007 in vielen deutschen Städten Gesundheitsforen für Patienten und Gesundheitsinteressierte statt. Die Termine und Orte finden Sie hier:
25.01.2007, Mannheim, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Bürgersaal, Stadthaus N1, 68161 Mannheim
Prof. Dr. med. Markus Haass, Dr. med. Udo Loster, Dr. med. Manfred Mayer
08.02.2007, Lübeck, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Lübecker Musik und Kongresshalle, Willy Brandt Allee 10, 23554 Lübeck
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Dr. med. Gerd Ulrich Lange,
Dr. med. Kai Langwasser, PD Dr. med. Bernhard Schwaab
22.02.2007, Berlin, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Hotel InterContinental, Raum Charlottenburg, Budapester Str. 2, 10787 Berlin,
Prof. Dr. med. Thomas Unger, PD Dr. med. Andreas Förster, Dr. med. BerndMichael Löffler
01.03.2007, Erfurt, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Messe Erfurt, Carl Zeiss Saal, Gothaer Straße 34, 99094 Erfurt
PD Dr. med. Harald Lapp, Dr. med. Andreas Lang, Dr. med. Doris Wüstefeld
08.03.2007, Erlangen, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Redoutensaal, Theaterstr. 1, 91054 Erlangen
Prof. Dr. med. Roland Schmieder, Dr. med. Klaus Bergmann, Prof. Dr. med. H.D. Janisch
29.03.2007, Memmingen, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Stadthalle Memmingen, Marktplatz 3, 87700 Memmingen
Dr. med. Veit Göller, Dr. med. Ulrich Kratzer
19.04.2007, Tübingen, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Uhlandsaal in der Museumsgesellschaft Tübingen, Wilhelmstr. 3, 72074 Tübingen
Prof. Dr. med. Teut Risler, Dr. med. Barbara Ensslin- Haasis, Dr. med. Marion Estler
26.04.2007, Münster, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Aula des Gymnasiums Paulinum, Am Stadtgraben 30, 48143 Münster
Prof. Dr. med. Peter Baumgart, Dr. med. Michael Drerup, Dr. med. Christian Fechtrup
03.05.2007, Wolfsburg, 19:00 bis 21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Congress Park, Spiegelsaal, Heinrich Heine Straße, 38440 Wolfsburg
PD Dr. med. Ulf Landmesser, Dr. med. Burkhardt Becker, Dr. med. Hubert Binkhoff
Diese Gesundheitsforen sind als Podiumsdiskussionen konzipiert. Am Veranstaltungsort bekannte Experten (Kardiologen, Internisten und Allgemeinmediziner) beantworten wichtige Fragestellungen zum Thema Bluthochdruck. Die Veranstaltungen werden von bekannten Gesundheitsexperten aus dem Fernsehen moderiert.
Im zweiten Teil jedes Forums stehen die Experten für individuelle Fragen der Zuhörer zur Verfügung.
Vor Beginn der Veranstaltung besteht die Möglichkeit zur kostenfreien Blutdruckmessung. Speziell geschulte Ernährungsberater informieren über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Bluthochdruck bzw. Übergewicht und Bluthochdruck.
Ausführliches Informationsmaterial steht für die Teilnehmer kostenlos zur Verfügung.
Wenn Sie sich bereits jetzt über das Wichtigste des Bluthochdrucks und seine Folgen informieren möchten, dann fordern Sie die Broschüre (BILD) an.
Oder Sie besuchen das Internetportal www.bluthochdruck.msd.de