Die Nieren des Menschen haben die Aufgabe das Blut zu filtern, um Flüssigkeit und Abfallprodukte mit dem Urin aus dem Körper zu entfernen. Funktionieren die Nieren nicht mehr richtig, sammeln sich diese Abfallprodukte in zu hoher Konzentration an und führen zu einer Vergiftung.
Nierenkrankheiten sind bei Menschen mit Diabetes eine der häufigsten Komplikationen. Deshalb gehören Diabetiker auch zu der Gruppe, die im Laufe ihres Lebens am häufigsten eine Dialyse (Blutwäsche) benötigen oder sogar zur Nierentransplantation anstehen. In Deutschland leiden mehr als 200.000 Menschen mit Diabetes mellitus an einer Nierenfunktionsstörung mit Dialysepflicht, nicht zuletzt, weil die Diagnose zu spät gestellt, und das Risiko noch immer unterschätzt wird.
Hat sich erst einmal eine diabetische Nephropathie eingestellt, kommt es unweigerlich zum weiteren Blutzuckeranstieg, ebenso steigt auch der Blutdruck der Betroffenen. Damit erleiden die kleinsten Gefäße der Niere zusätzlichen Schaden. Große und kleine Arterien folgen dieser Entwicklung, mit einer Schädigung der Gefäßwände und arteriosklerotischen Verengung der Gefäßvolumen.
Alle Organe, aber besonders die Nieren, schränken ihre physiologische Funktion mehr und mehr ein, es steigen die Blutfettwerte an, und der Blutdruck verlässt den normalen Bereich und wird zur Hypertonie.
Weil viele Menschen von diesem Risiko zu wenig wissen, verzichten sie auch auf eine regelmäßige Kontrolle. Die eingeschränkte Filtrationsaufgabe der Niere lässt nun Eiweiß (Albumin) im Urin auftreten, das dem Organismus entzogen wird. Die Kontrolle von Eiweiß im Urin ist eine einfache und schnelle Untersuchung beim Arzt, und sie sollte einmal jährlich durchgeführt werden.
Seinen Blutdruck kann jeder Mensch mit Diabetes mellitus leicht selbst messen, und bei konstant zu hohen Blutdruckwerten den behandelnden Arzt darüber informieren.
Durch die Erkrankung und die Schädigung der Niere, den steigenden Blutdruck und den vermehrten Blutzucker wird das Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall stetig erhöht. Daher sollten alle Früherkennungsmaßnahmen getroffen werden und ein bestehendes Übergewicht reduziert werden. Gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivitäten unterstützen diese Prävention, besonders für Menschen mit Diabetes.