Weltweit sterben heute mehr Menschen an chronischen nicht-übertragbaren Krankheiten als an Infektionskrankheiten. Dies spiegelt sich jedoch nicht in den Gesundheitsressourcen wider, insbesondere nicht in humanitären Krisengebieten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das Dänische Rote Kreuz (Danish Red Cross, DRC) und Novo Nordisk kündigten heute eine Partnerschaft an, um der Zunahme chronischer Erkrankungen von Millionen Menschen in humanitären Krisengebieten weltweit zu begegnen.
Diese Partnerschaft hat drei Säulen:
- Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit kostengünstigem Humaninsulin in Durchstechflaschen für Einsätze des Roten Kreuzes weltweit.
- Unterstützung der Gesundheitsprogramme von IKRK und DRC durch Novo Nordisk. Dazu gehören Maßnahmen zur Prävention und Behandlung nicht-übertragbarer Erkrankungen.
- Zwei bis drei Pilotprojekte zur Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck und Diabetes in humanitären Krisengebieten, die in den nächsten drei Jahren durchgeführt werden sollen.
Mehr als 65 Millionen Menschen sind heutzutage auf der Flucht aus Kriegsgebieten. Humanitäre und medizinische Hilfseinsätze konzen-trieren sich traditionell auf die Akutversorgung, wie Verletzungen und Infektionskrankheiten. Dabei sind die Bedürfnisse für die Gesundheitsversorgung in humanitären Krisengebieten, der gewaltsam Vertriebenen und der Gemeinschaften, die sie aufnehmen weitaus größer.
„Nicht-übertragbare Erkrankungen töten still und werden in Zeiten bewaffneter Auseinandersetzungen oft übersehen. Alle Menschen brauchen für ihre Gesundheit Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsinfrastruktur und Arzneimitteln.
Schaut man nach Jemen, Syrien, den Irak und andere Länder, bleiben lebensbedrohliche Krankheiten tausender Menschen unbehandelt, weil sie notwendige Medikamente, wie zum Beispiel Insulin zur Behandlung von Diabetes, nicht erhalten“, erklärte Peter Maurer, Präsident des IKRK.
Für Menschen in humanitären Krisensituationen ist das Risiko einer Verschlechterung chronischer Erkrankungen wie Diabetes und Hypertonie zwei- bis dreifach erhöht.
Mit der Partnerschaft sollen neue Wege beschritten werden, um dringende Bedürfnisse gefährdeter Menschen mit nicht-übertragbaren Krankheiten zu erfüllen. „Unsere drei Organisationen arbeiten daran, diesen unterschätzten medizinischen Bedarf durch eine Partnerschaft mit Pilotcharakter anzugehen, bei der jeder Partner seine Kompetenzen einbringt“, erklärte Lars Fruergaard Jørgensen, CEO von Novo Nordisk. Anders Ladekarl, Generalsekretär des Dänischen Roten Kreuzes, fügte hinzu: „Als Partnerorganisationen werden wir unseren Einfluss und unsere Reichweite dazu nutzen, Menschen mit nicht-übertragbaren Krankheiten in humanitären Krisengebieten besser zu versorgen. Zusammen mit anderen Akteuren im Bereich der humanitären und medizinischen Hilfe werden wir das Thema in den Fokus zu rücken.