Zu den häufigsten funktionellen Beschwerden des Verdauungssystems gehört das Reizdarmsyndrom. Unspezifische Beschwerden dominieren das Krankheitsbild, die sich aber einer konkreten Diagnostik oft entziehen. Strukturelle Veränderungen des Magen-Darm-Traktes können nicht nachgewiesen werden, und dennoch klagen die Betroffene häufig über Bauchschmerzen, unregelmäßigen Stuhlgang und starke Blähungen.
Weil über die Ursachen wenig bekannt ist, spricht man von einer funktionellen Störung. Sicher ist, dass mehrere unterschiedliche Ursachen das Reizdarmsyndrom auslösen. Dabei kann die chronische Verstopfung im Vordergrund stehen (obstipationsdominant) oder es treten vorwiegend und über mindestens drei Monate im Jahr Durchfälle auf (durchfalldominant).
Es werden auch häufig gleichzeitige Symptome außerhalb des Verdauungstraktes geschildert, wie etwa Depressionen, Kopfschmerzen oder sogar Angstzustände.
Als Ursache wird eine Hypersensibilität des Darms von den Medizinern angenommen, die von einer verstärkten Motorik (Beweglichkeit) des Darms begleitet wird. Die Überempfindlichkeit führt dazu, dass die verstärkte Bewegung (Peristaltik) beim Transport der Nahrung durch den Darm aufgrund der Überempfindlichkeit als schmerzhaft empfunden wird.
Wie jede Schleimhaut produziert auch die Darmschleimhaut Sekrete, die in das Darmlumen abgegeben werden. Diese Sekretion soll bei einem Reizdarmsyndrom gestört sein und häufig ist auch die bakterielle Besiedlung des Darmes verändert.
Ein gesunder Darm verdaut im Laufe eines Menschenlebens etwa 30 Tonnen Nahrung, transportiert diese und resorbiert die für den Organismus wichtigen Nährstoffe. Unverdaute Substanzen werden ausgeschieden. Eine wichtige Funktion nimmt der Darm auch bei der Immunabwehr ein.
So ist es das Verdauungsorgan, das sich permanent mit den sehr unterschiedlichen Stoffen aus der Nahrung auseinandersetzen muss. Weil es sich dabei um Fremdstoffe handelt, lernt das Immunsystem des Darmes, welche Stoffe ungefährlich sind und der Ernährung dienen, und welche Stoffe für den Körper schädlich sind. Manchmal irrt sich das Immunsystem bei der Erkennung bestimmter Eiweiße, stuft sie als fremd ein und entwickelt Abwehrmechanismen gegen diese Stoffe. Damit ist die Voraussetzung für eine Lebensmittelallergie geschaffen.
Das Nervensystem des Verdauungstraktes, das enterische Nervensystem, ist ein eng geflochtenes Netzwerk. Dort werden die sensorischen, integrativen und motorischen Funktionen des Darmes aufeinander abgestimmt. Von dort werden Meldungen zum Füllungszustand des Darmes oder chemischen Zusammensetzung der aufgenommen Nahrung an das Gehin weitergeleitet.
Sowohl für den Patienten als auch für den Arzt ist die Therapie des Reizdarmsyndroms oft frustrierend. Wo die genaue Ursache nicht feststeht, kann auch nicht gezielt behandelt werden. Also ist die Therapie der funktionellen Störung allein auf die Symptome beschränkt. So werden gegen Darmträgheit Prokinetika verordnet, die zur Förderung der Darmperistaltik beitragen. Antidepressiva, die den Serotoninstoffwechsel beeinflussen, greifen auf der neuronalen Ebene in das Geschehen ein. Antientzündliche Substanzen folgen der Erkenntnis, dass nach einer Darminfektion häufig ein Reizdarmsyndrom auftritt, und es wird vermutet, dass bestimmte Entzündungszellen an den Symptomen beteiligt sind. Auch wird durch regelmäßige Zufuhr von Probiotika versucht, Einfluss auf die bakterielle Besiedlung des Darmes zu nehmen.
Gut wirksam ist eine Substanz, die auf den unterschiedlichen Ebenen der Störung eingreift, weil bei einer multifaktoriell bedingten Erkrankung ein Therapieansatz sinnvoll ist, der an unterschiedlichen Stellen angreift. Dies erfüllt ein pflanzliches Kombinationspräparat, nämlich Iberogast, das die Spannung der Darmwand positiv beeinflusst, die Überempfindlichkeit herabsetzt und sowohl die Reizmagen, als auch die Reizdarmsymptome erheblich verbessert.