Jede Minute schlägt das Herz zwischen 60 und 80 Mal, und mit jedem Herzschlag wird das Blut bis in die kleinsten Arterien gepumpt, wo Nährstoffe und Sauerstoff an die Zellen und Organe abgegeben werden.
Verlässt das Blut die Arterien-Strombahn gelangt es in die Venen und fördert Abfallstoffe aus den Zellverbände durch die Entgiftungsorgane und bis zur Lunge, wo neuer Sauerstoff getankt wird, der mit dem Blut dem Herzen zufließt. Daher ist die erste Anforderung an ein gesundes Herz regelmäßig zu schlagen und als Pumpe zu funktionieren, indem es das sauerstoffreiche Blut in die Peripherie befördert.
Mit zunehmendem Lebensalter oder nach infektiösen Erkrankungen gerät das Herz mancher Patienten aus dem Takt, und der Arzt diagnostiziert eine Herzrhythmusstörung. Die häufigste Störung bei Erwachsenen ist das Vorhofflimmern, dessen Ursache noch über weite Bereiche nicht ausreichend verstanden ist, das aber dennoch effektiv behandelt werden sollte.
Bei den meisten Menschen tritt Vorhofflimmern nur gelegentlich (paroxysmal) auf, viel seltener wird ein permanentes (persistierendes) Vorhofflimmern registriert, bei dem nicht selten eine zusätzliche kardiale Störung vorliegt. Herzklappenfehler, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und angeborene Herzfehler begünstigen das Auftreten eines Vorhofflimmerns. Bei einer akuten Entzündung (unbehandelte Erkältungen, Tonsillitis) können die Erreger den Herzmuskel infizieren. Eine daraus entstehende Herzmuskelentzündung kann – ebenso die Schädigung nach einen Herzinfarkt – als Ursache für das Vorhofflimmern in Frage kommen.
Je älter die Menschen werden, umso häufiger diagnostiziert der Kardiologe ein Vorhofflimmern. Bei Senioren jenseits des 80. Lebensjahrs leiden etwa 20 Prozent an dieser Herzrhythmusstörung, bei der die Pumpfunktion beeinträchtigt ist. Entleert sich der Vorhof dabei nicht vollständig, kann es zu einem Blutgerinnsel im sogenannten Atrium (Vorhof) führen, meist in der Nähe einer Ausbuchtung, die Herzohr genannt wird.
Damit besteht ein hohes Risiko für einen Schlaganfall, wenn das Blutgerinnsel (Thrombus) sich löst und mit dem Blutstrom über die Halsschlagader (Carotis) ins Gehirn gespült wird und dort ein engeres Hirngefäß komplett verschließt.
Der gesunde Herzrhythmus wird vom Sinusknoten gesteuert! Von diesem gehen koordinierte und regelmäßige elektrische Impulse aus, die den regelmäßigen Rhythmus vorgeben. Beurteilt der Arzt das EKG eines Herzgesunden, spricht er von normalem Sinusrhythmus.
Bei Patienten mit Vorhofflimmern wurde festgestellt, dass elektrische Impulse von unterschiedlichen Stellen an der Vorhof-Innenwand ausgehen, die sich häufig in einer Region um die Einmündungsstelle der Lungenvene befinden. Viel zu viele elektrische Impulse gleichzeitig und in unregelmäßigen Abständen zwingen die Herzvorhöfe zu vollkommen unkontrollierter Kontraktion, die regelmäßige Pumpbewegung wird zum in einem Vorhofflimmern. Ein flimmernder Herzvorhof kann das Blutvolumen nicht effektiv weiterbefördern, es kommt weniger Blut in den Herzkammern an. Somit ist die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels erheblich herabgesetzt und wird zunehmend geschwächt.
Gerät ein Herzrhythmus aus seinem normalen Takt, empfiehlt sich dringend der Besuch beim Hausarzt oder Kardiologen. Mit einem einfachen EKG oder Belastungs-EKG wird der das Vorhofflimmern erkennen oder ausschließen. Kann die Art und Ursache des Vorhofflimmerns zuordnen, wird er mit entsprechenden Medikamenten den Herzrhythmus wieder stabilisieren, oder er leitet eine Therapie mit blutverdünnenden Substanzen ein, die zur Verhinderung der Thrombuosbildung wirksam sind, und so eine aktive Prävention gegen das einschneidende Ereignis eines Schlaganfalls umsetzen. Moderne oral einzunehmende Substanzen zur Blutverdünnung haben sich bewährt; sie sind von hohem präventiven Nutzen für die Betroffenen, und zeigen ein hohes Sicherheitsprofil hinsichtlich der Blutungen.