Durchblutungsstörungen oder kardiovaskuläre Erkrankungen sind eine andere, organische Ursache, die einerseits aufgrund von Schädigungen der Gefäße eintreten, andererseits aber häufig auch von einer Angst, das Herz zu stark zu belasten, begleitet wird. In solchen Fällen verstärken sich eine organische und eine psychologische Ursache gegenseitig.
Bei Diabetikern kommt die erektile Dysfunktion überdurchschnittlich häufig vor und wird begünstigt durch diabetesbedingte Gefäß- und Nervenschädigungen. Ähnliche Ursachen findet man bei Alkoholikern, deren Gefäße und Nervenbahnen durch Alkohol geschädigt werden.
Sehr weit verbreitet ist in unserem modernen Zeitalter ist ein reduziertes sexuelles Interesse aufgrund extremer Stress-Situation. Viele Manager haben einen 14 bis 16-Stundentag, tragen hohe Verantwortung und führen ein Leben aus dem Koffer und in Hotels. Die Familie kommt zu kurz und daraus entwickelt sich eine zusätzliche Stressbelastung, die wiederum den Gedanken an eine harmonische Zweierbeziehung und ausgeglichenes Sexualleben empfindlich stören.
Immer häufiger klagen die von erektiler Dysfunktion betroffenen Männer über Versagensängste, die wiederum verhindern, dass eine normale erotische Empfindung auch zu einer gesunden Erektion und zufrieden stellendem Sexualverkehr führt. Die ängstliche Anspannung ist zu hoch und selbst wenn sich eine Erektion eingestellt hat, findet ein angstbesetzter Geschlechtsverkehr statt, der keinen der Partner zu befriedigen vermag.
Bei einigen Männern im mittleren oder höheren Lebensalter lässt die Produktion des männlichen Hormons Testosteron nach, wodurch sich auch die vita sexualis des Betroffenen verändert. Hormone können aber therapeutisch substituiert und diese Ursache beseitigt werden.
Dass auch Medikamente sich negativ aus das Sexualleben auswirken können, ist den meisten Ärzten bekannt. Klagt ein Mann seinem Arzt eine erektile Dysfunktion, wird dieser zunächst die Liste der eingenommenen Medikamente auf diesbezügliche Auswirkungen prüfen. Blutdruckmedikamente, Diuretika, einige Psychopharmaka, Hormonpräparate und Substanzen zur Verhinderung einer Magenübersäuerung stehen im Verdacht, negative Auswirkungen auf die Sexualfunktion hervorrufen zu können.