Unzweifelhaft ist die Mammographie eine segensreiche und lebensrettende Erfindung, die die Früherkennung von Brustkrebs ein wichtiges Stück vorangebracht hat. Aber die Mammographie hat auch ihre Grenzen, warnen Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins JAMA.
Viele Frauen profitieren von einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung der Brust, schreibt Dr. Wendie Berg vom Johns Hopkins Medical Center aus Baltimore. Dies betrifft vor allem Frauen, deren Brustgewebe sehr dicht ist. „In unserer Studie konnten wir mit der Mammographie alleine 50 Prozent der Brusttumore entdecken. Durch die zusätzliche Ultraschalluntersuchung waren es fast doppelt so viel, nämlich 78 Prozent“, so Berg. Bemerkenswert ist, dass sich durch die zusätzliche Ultraschalluntersuchung auch die Anzahl falsch positiver Befunde erhöht. „Mit der Mammographie hat die Frau eine Chance von 1 zu 40, dass eine Gewebeprobe negativ ist. Durch die Ultraschalluntersuchung steigt die Trefferquote auf 1 zu 10“, betont die Röntgenärztin.
Die Ergebnisse entstammen einer Studie, an der fast 3000 US-amerikanische Frauen teilgenommen in einem mittleren Alter von 55 Jahren teilgenommen hatten. Die Studienteilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt die Mammographie, die andere eine Mammographie mit zusätzlicher Ultraschalluntersuchung.
Innerhalb eines Jahres wurden in beiden Gruppen je 40 bösartige Brusttumoren entdeckt, davon 20 Tumoren in der Gruppe, die lediglich eine Mammographie erhielt. In der Kontrollgruppe waren es hingegen 31 Tumoren. Insgesamt zeigt sich, dass die Ultraschalluntersuchung der Brust eine sinnvolle Ergänzung zur Mammographie darstellt, so die Autoren. Dies unterstreicht auch die deutsche Ärztin Dr. Christiane Kuhl von der Universitätsklinik in Bonn in einem Kommentar in der gleichen Zeitschrift. Dennoch wird die Mammographie in der näheren Zukunft nach wie vor die Standardmethode sein, so Kuhl.