Seit Ende des letzten Jahres sind die Norovirus-Infektionen früher und deutlicher angestiegen als in den Vorjahren. Bereits im November 2016 wurden bundesweit 14.519 laborbestätigte Gastroenteritiden durch Norovirus gezählt.
Es kommt alle paar Jahre zu einem frühen und starken Anstieg mit vielen Erkrankten, besonders dann, wenn ein neuer Norovirus-Genotyp auftritt, der auf die immunologisch nicht vorbereitete Bevölkerung trifft.
Noroviren werden hauptsächlich fäkooral von Mensch zu Mensch übertragen, oder sie gelangen durch Tröpfcheninfektion auf Nahrungsmittel, Wasser und kontaminieren Oberflächen, wie etwa Türgriffe.
Nach der Infektion mit dem Virus kommt es zu einer ein- bis zweitägigen Inkubationszeit, nach der die Erkrankung mit akutem Erbrechen und heftigem Durchfall symptomatisch wird. Übelkeit, Bauchkrämpfe oder –schmerzen, Muskel- und Kopfschmerzen mit Fieber begleiten die folgenden akuten Erkrankungstage. Normalerweise sind ansonsten gesunde Menschen in relativ kurzer Zeit diese Beschwerden wieder los. Vorsicht ist allerdings geboten bei älteren Personen oder Kleinkindern, bei denen ein starker Flüssigkeitsverlust auftritt und zum schweren Krankheitsverlauf führt. Nicht selten wird dann eine Krankenhauseinweisung und stationäre Behandlung erforderlich.
Bevor man sich mit dem Patienten auf den Weg in die Klinik macht, sollte dort angerufen und über die Symptomatik informiert werden, rät die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselstörung (DGVS), weil Patienten mit Norovirus-Infektion so weit wie möglich isoliert untergebracht werden, um eine Ausbreitung des Virus auf der Krankenstation zu vermeiden.
An erster Stelle der Therapiemaßnahmen steht der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Die Patienten müssen sehr viel trinken, z.B. verdünnte Fruchtsäfte, salzhaltige Brühe oder gezuckerten Tee sind zum Auffüllen der Flüssigkeit gut geeignet, wobei Zwieback und Salzstangen oder leichte Suppen die passende Ernährung stellen.
Die einfachste, aber wichtigste und wirksamste Maßnahme gegen eine Norovirus-Infektion ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen, sagt Professor Ansgar Lohse vom Hamburger Klinikum Eppendorf. Bei der Pflege von erkrankten Angehörigen empfehlen sich unbedingt Einmalhandschuhe. Die Bettwäsche und Handtücher des Patienten müssen bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um virusfrei zu werden.
Nicht zu vergessen ist die über die akute Erkrankungssituation anhaltende Virusausscheidung, so dass die Experten unbedingt darauf bestehen nach dem Abklingen der Symptome unbedingt noch ein bis zwei Tage als Rekonvaleszent zu Hause zu bleiben.