Angsterkrankungen führen sowohl bei Männern als auch bei Frauen häufig zu einem Nachlassen der sexuellen Lust oder zu Problemen beim Geschlechtsverkehr.
Bei Frauen äußern sich Ängste meist durch Verlust der Libido oder durch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, bei Männern durch eine gestörte Erektion sowie vorzeitige oder verzögerte Ejakulation.
Patienten mit einer Sozialphobie vermeiden häufig den sexuellen Kontakt mit einem Partner. Dahinter steht die Angst, sexuell zu versagen oder nicht attraktiv genug zu sein. Sozialphobiker brechen eine beginnende Beziehung nicht selten von sich aus ab, um dem frustrierenden Gefühl zuvorzukommen, vom anderen abgelehnt zu werden. Sowohl Männer als auch Frauen mit einer Sozialphobie sind oft unverheiratet oder leben ohne festen Partner.
Auch einige Patienten mit Paniksymptomen vermeiden Sexualkontakte. Umfragen haben ergeben, dass viele befürchten, während des Geschlechtaktes eine Panikattacke zu erleiden.
Wenn Angstpatienten unter sexuellen Störungen leiden, sollten sie mit ihrem Arzt darüber sprechen, denn manchmal ist eine medikamentöse Therapie mit Antidepressiva hilfreich. Bei einigen Angstpatienten lindern Antidepressiva nicht nur die Angstsymptome, sondern wirken auch günstig bei sexuellen Problemen.
Allerdings treten sexuelle Funktionsstörungen mitunter auch erst als unerwünschte Nebenwirkung bei der Behandlung von Angsterkrankungen mit Antidepressiva auf. In diesen Fällen hilft meist ein Wechsel des Präparates.