Die Angsterkrankung eines Menschen wirkt sich auch auf das körperliche und seelische Gleichgewicht seines Partners aus.
Im Anfangsstadium einer Angsterkrankung empfindet der gesunde Partner meist Betroffenheit und Mitleid. Wenn der Angstpatient seinen Alltag nicht mehr meistern kann, kommen beim Partner mit der Zeit Befürchtungen für die eigene Zukunft hinzu. Viele Angehörige von Angstpatienten durchleben ambivalente Gefühle. Manchmal sind sie wütend und enttäuscht, weil sie der Meinung sind, der Angstpatient unternimmt nicht genug, um aus seinen Problemen wieder heraus zu kommen. Zu anderen Zeiten fühlen sie sich schuldig, weil sie fürchten, zu wenig Verständnis für den Angstpatienten aufzubringen und den Partner nicht genug zu unterstützen.
Hält die Angsterkrankung über einen längeren Zeitraum an, kann die Belastung so groß werden, dass der Partner ebenfalls seelische und körperliche Folgeschäden davonträgt.
Studien haben ergeben, dass Männer und Frauen eine Angsterkrankung des Partners unterschiedlich empfinden und verarbeiten.
Der gesunde Partner eines Angstpatienten steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss lernen, angemessen mit der Angsterkrankung seines Partners umzugehen. Dazu gehört, mit den eigenen widersprüchlichen Gefühlen richtig umzugehen, die eigenen Ansprüche nicht zu vergessen sowie den Angstpatienten und seine Schwierigkeiten loszulassen, ohne ihn fallen zu lassen.