Wer versucht, über die gelben Seiten oder das Internet einen geeigneten Psychotherapeuten zu finden, sieht sich vielen unterschiedlichen Berufsbezeichnungen gegenüber.
Die Berufsbezeichnungen „Therapeut“ und „Psychologe“ sind keine gesetzlich geschützten Berufsbezeichnungen, jeder kann sie führen. Dadurch kann es schwierig sein, die Kompetenz eines Anbieters einzuschätzen. Therapien dieser Anbieter werden nicht von der Krankenkasse bezahlt. Psychotherapie wird auch von Heilpraktikern, (Sozial-) Pädagogen und Theologen ausgeübt. Meist sind sie nach dem Heilpraktikergesetz zugelassen und können ebenfalls nicht über die Krankenkassen abrechnen.
Experten empfehlen, sich an die staatlich anerkannten „Psychotherapeuten“ zu halten. Diese Berufsbezeichnung ist seit 1999 gesetzlich geschützt und stellt eine Art Gütesiegel dar. Therapien dieser Anbieter werden von den Krankenkassen finanziert. Den Titel dürfen nur bestimmte Berufsgruppen führen.
Diplom-Psychologe – Psychologischer Psychotherapeut
Im Gegensatz zu „Psychologe“ ist „Diplom-Psychologe“ eine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung. Einen Diplompsychologen, der berechtigt ist Psychotherapien durchzuführen, erkennt man an dem Zusatz „Psychologischer Psychotherapeut“. Diese Diplompsychologen haben den gleichen rechtlichen Status wie Ärzte und rechnen über die Krankenkassen ab.
„Psychologische Psychotherapeuten“ verwenden keine Medikamente. Da sie keine Mediziner sind, dürfen sie keine Arzneimittel verschreiben. Ihr Behandlungsansatz beruht ausschließlich auf psychologischen Methoden.
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Lediglich „Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie“ sind berechtigt, Psychotherapien durchzuführen. Die Bezeichnung „Facharzt für Psychiatrie“ reicht dafür nicht aus.
Die Arbeitsweise von Psychiatern ist hauptsächlich von einer körperlichen Sicht auf Ursachen und Heilungsmöglichkeiten von seelischen Problemen bestimmt. Bei Psychiatern steht daher die Behandlung mit Medikamenten (Psychopharmaka) im Vordergrund, die manchmal durch eine Psychotherapie ergänzt wird.
Facharzt für Psychotherapeutische Medizin
Seit 1992 gibt es den Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Psychotherapie ist ein Bestandteil dieser Ausbildung. Schwerpunkt dieser Fachärzte sind psychosomatische Erkrankungen, Körpersymptome, von denen man annimmt, dass sie unter wesentlicher Beteiligung von seelischen Ursachen entstanden sind.
Bei einem Facharzt für Psychotherapeutische Medizin sind daher Angstpatienten gut aufgehoben, bei denen körperliche Beschwerden im Vordergrund stehen.
Andere Fachärzte
Grundsätzlich haben sich alle Fachärzte mit der Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ durch mehrjährige Weiterbildungen entsprechend qualifiziert und sind zur psychotherapeutischen Behandlung von Angststörungen zugelassen und geeignet.