Viele älter werdende Menschen freuen sich auf einen Lebensabschnitt, in dem sie mehr Zeit für sich selber ohne Verpflichtungen verbringen können.
Aber Altwerden macht auch Angst. Manche Ängste betreffen die Vergangenheit. Man hat Angst davor, erkennen zu müssen, das eigene Leben nicht richtig gelebt und vieles versäumt oder falsch gemacht zu haben.
Die meisten Ängste beziehen sich jedoch auf die Zukunft.
Fast alle älteren Menschen fürchten sich vor geistigem Verfall und der Einschränkung ihrer körperlichen Beweglichkeit. Sie haben Angst, hilflos und von anderen abhängig zu werden. Manche befürchten auch, leichter überfallen zu werden, wenn sie körperlich schwächer werden.
Viele alte Menschen haben Angst dem allerletzten Lebensabschnitt, vor Siechtum und Schmerzen und nicht zuletzt vor dem Tod.
Viele haben Angst, ihren Lebenspartner zu verlieren und im hohen Alter einsam zu sein.
Bei manchen alten Menschen werden auch plötzlich wieder alte und verdrängte Angsterlebnisse aus dem Krieg und der Nachkriegszeit wach. Die Betroffenen werden immer wieder durch Alpträume und schmerzhafte Erinnerungen gequält.
Mit zunehmender Tendenz haben ältere Menschen Angst vor Altersarmut. Sie befürchten, dass ihre finanziellen Mittel nicht ausreichen werden, um ihnen einen ausreichenden Lebensstandard im Alter zu ermöglichen oder dass sie sich keine ausreichende medizinische Versorgung oder Pflege mehr leisten können.
Bei einigen alten Menschen entwickeln sich aus diesen normalen Altersängsten behandlungsbedürftige Angsterkrankungen. Nach Demenzen und Depressionen sind Angststörungen die wichtigste psychiatrische Krankheitsgruppe im Alter.