Bei Prüfungsangst sollten Medikamente nur in schweren Einzelfällen und nur unter Absprache mit dem Arzt für einen befristeten Zeitraum angewendet werden.
Zur Selbstbehandlung eigenen sich lediglich Hausmittel gegen Schlafstörungen und vegetative Beschwerden wie Tees aus Baldrian, Melisse oder Hopfen.
Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)
Beruhigungsmittel sollten nur bei schweren Panikattacken während der Prüfungsvorbereitung angewendet werden. Da sie die geistige Leistungsfähigkeit herabsetzen, sollten sie keinesfalls direkt vor einer Prüfung genommen werden.
Bei regelmäßiger Einnahme von Benzodiazepinen besteht die Gefahr, abhängig zu werden. Viele Menschen mit sozialen Ängsten und daher auch Menschen mit ausgeprägter Prüfungsangst werden besonders leicht von Alkohol oder Beruhigungsmitteln abhängig. Beruhigungsmittel sollten daher höchstens gelegentlich angewendet werden.
Antidepressiva
Antidepressiva können wiederkehrende Angstanfälle verhindern und aktives, angstfreies Verhalten unterstützen. Wenn Lern- und Arbeitsblockaden über einen längeren Zeitraum sehr ausgeprägt sind oder wenn Panikattacken auftreten, kann während der Prüfungsvorbereitung eine befristete Therapie mit Antidepressiva sinnvoll sein. Antidepressiva müssen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie erst nach ein bis zwei Wochen wirken. Sie machen auch bei längerem Gebrauch nicht süchtig.
Antidepressiva können manchen Menschen helfen, ihre Prüfungsangst zu überwinden, sie können jedoch auch Nebenwirkungen haben, die die Lernfähigkeit während der Prüfungsvorbereitung behindern. Ob Antidepressiva sinnvoll sind, muss daher zusammen mit dem behandelnden Arzt im Einzelfall entschieden werden.