In Krisenzeiten sehen viele Patienten keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation. Selbstmordgedanken sind bei Patienten mit bipolarer Erkrankung sehr häufig und müssen ernst genommen werden. Auch wenn es für den Patienten in Krankheitsphase schwer vorstellbar erscheint, dass die Krise wieder vorübergeht, sollte er sich klar machen, dass die Dinge schon bald wieder anders aussehen können. Die meisten Menschen, die eine solche Krise durchgemacht haben und sich umbringen wollten, sind froh, dass sie heute leben. In den meisten Fällen wollten sie nicht ihrem Leben, sondern der Belastung durch die Erkrankung ein Ende bereiten. Für einen Patienten, der sich mit Selbstmordgedanken trägt, ist es unbedingt wichtig, sich seiner Familie oder Angehörigen mitzuteilen oder mit einer anderen Vertrauensperson über seine Gefühle zu reden. Familie und Angehörige sollten über die Krankheit und das erhöhte risiko informiert sein, um bei Veränderungen des Patienten aufmerksam zu werden. Wem es leichter fällt, sich einer fremden Person anzuvertrauen, der findet in speziellen Hilfezentren Menschen, die zuhören und Hilfe anbieten.