Die Wechseljahre beginnen zwischen dem 44. und 55. Lebensjahr. Zeitpunkt und Verlauf der Wechseljahre werden durch Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa nicht beeinflusst.
Allerdings haben Patienten und Patientinnen mit chronisch entzündlichen Darmkrankheiten ein höheres Risiko an Osteoporose (Knochenschwund) zu erkranken. Vor den Wechseljahren wirkt das Sexualhormon Östrogen dem Knochenabbau entgegen. Nach der letzten Regelblutung (Postmenopause) produziert der Körper nur noch sehr wenig Östrogen. Daher kann der Knochenabbau jetzt ungehindert fortschreiten. Diese natürliche Verringerung der Knochendichte bezeichnet man als primäre Osteoporose.
Die primäre Osteoporose tritt vor allem bei älteren Frauen nach der Menopause auf und führt häufig zu Knochenbrüchen, die eine Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen können.
Bei Frauen und Männern mit chronisch entzündlichen Darmkrankheiten führen Entzündungsschübe und die Behandlung mit Kortisonpräparaten oft bereits im jungen oder mittleren Alter zu Knochenschwund. Diese krankheits- oder medikamentenbedingte Abnahme der Knochendichte bezeichnet man als sekundäre Osteoporose.
Entzündungsschübe
Im entzündlichen Schub werden Zytokine frei. Das sind Botenstoffe, die im Körper die Entzündung aufrecht erhalten. Sie bremsen knochenaufbauende Zellen und aktivieren knochenabbauende Zellen.
Ernährungszustand
Während der Durchfälle im entzündlichen Schub verliert der Körper Eiweiß und Kalzium. Dadurch steht dem Organismus zeitweise nicht mehr genug „Knochenbausubstanz“ zur Verfügung.
Behandlung mit Kortisonpräparaten
Kortisonpräparate hemmen den Proteinstoffwechsel und entziehen so den Knochen Grundsubstanz. Außerdem stört Kortison den Einfluss von Vitamin D auf den Calciumstoffwechsel, so dass weniger Kalzium aufgenommen und mehr ausgeschieden wird. Kortison beeinträchtigt auch die Steuerung der Sexualhormone Östrogen und Testosteron, die dem Knochenabbau entgegenwirken.
Frauen vor den Wechseljahren, deren Periode während einer Therapie mit Kortisonpräparaten unregelmäßig wird oder ausbleibt, sollten hormonelle Verhütungsmittel anwenden, wenn keine medizinischen Gründe dagegensprechen.