Als Standardtherapie während eines schweren akuten Krankheitsschubes wird der betroffene Darmabschnitt so weit wie möglich entlastet. Studien belegen, dass bei 50 bis 90 Prozente der Patienten mit Morbus Crohn die Beschwerden bereits dadurch abklingen, dass die betroffene Darmregion ruhiggestellt wird. Zusätzlich setzen die Ärzte Medikamente ein, die die Entzündung bekämpfen.
Der Darm wird durch künstliche Ernährung stillgelegt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Bei der parenteralen Ernährung werden Nährlösungen über die Blutbahn mittels einer intravenösen Infusion zugeführt. Dadurch wird der gesamte Verdauungstrakt ruhiggestellt. Die parenterale Ernährung muss im Krankenhaus durchgeführt werden. Wird die parenterale Ernährung über einen längeren Zeitraum durchgeführt, können sich Darmzotten im Dünndarm zurückbilden. Dadurch wird die Umstellung auf normale Kost schwierig. Diese Art der künstlichen Ernährung wird nur durchgeführt, wenn es unbedingt nötig ist und sehr schwere Entzündungen vorliegen.
Wenn möglich, wird die enterale Ernährung mit Trink- oder Sondennahrung angewendet. Dabei wird ein Nährstoffgemisch entweder getrunken oder mit einer Sonde über die Nase in den oberen Dünndarm geleitet. Dort werden alle Nahrungsmittelbestandteile sofort rückstandsfrei resorbiert. Der restliche Teil des Dünndarmes und der gesamte Dickdarm bleiben unbelastet.
Die Ernährung mit Trinknahrung, manchmal auch die Ernährung über die Nasensonde kann zu Hause stattfinden. Bei der enteralen Ernährung bilden sich die Darmzotten nicht zurück, der Patient kann schneller wieder normale Kost zu sich nehmen.
Zur künstlichen Ernährung werden Nährstoffgemische verwendet, in denen alle Nähr- und Wirkstoffe in definierter Zusammensetzung enthalten sind, die der Körper braucht:
Das sind die Stoffe, die normalerweise bei der Verdauung aus Proteinen und Kohlenhydraten aus der Nahrung entstehen.
Die Nährstoffgemische gibt es in verschiedenen “Zerlegungsgraden“. Bei der Elementardiät, auch als “Astronautenkost” bezeichnet, liegen die Nährstoffe in voll resorbierbarer Form vor. Bei der Formeldiät, auch als Formuladiät bezeichnet sind die Nährstoffe noch etwas komplexer zusammengesetzt. Nährstoffgemische die zu den Formuladiäten gehören, werden auch zur Nahrungsergänzung bei untergewichtigen Patienten mit chronisch entzündlichen Darmkrankheiten angewendet.