Die Diagnose einer chronischen Erkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa bedeutet für die Betroffenen einen tiefen Einschnitt in das bisherige Dasein. Die Patienten müssen sich darauf einstellen, möglicherweise ihr ganzes Leben mit der Belastung einer Krankheit zu verbringen.
Sie müssen lernen, mit ihren Krankheitssymptomen zu leben und mit ihren Ängsten fertig zu werden. Dazu kommen häufig Unverständnis in der persönlichen Umgebung und Ausgrenzung am Arbeitsplatz. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen muss jeder für sich persönlich Lösungen finden. Ein Patentrezept gibt es nicht.
All dies ist für junge Leute besonders schwer. Sie befinden sich noch in der Persönlichkeitsentwicklung, müssen sich vom Elternhaus lösen und sich ihr Berufsleben aufbauen. Die meisten Patienten, die Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkranken, sind zwischen 20 und 30 Jahre alt, jeder fünfte ist sogar jünger als 20.
Beide Krankheiten sind bisher nicht heilbar. Dennoch können die Patienten den Verlauf ihrer Krankheit positiv beeinflussen. Gerade bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten ist die Einstellung zu ihrer Krankheit, die Art der Krankheitsbewältigung und eine verantwortungsbewusste Mitwirkung bei der Behandlung von entscheidender Bedeutung für die künftige Lebensqualität.
Immerhin gelingt es etwa der Hälfte aller Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa durch eigene Bewältigungsstrategien und mithilfe der modernen Medizin beruflich und privat ein fast normales Leben zu führen.