Neurodermitis ist keine bedrohliche Erkrankung, aber viele Betroffene mit ständig wiederkehrenden Krankheitsschüben und quälendem Juckreiz haben einen hohen Leidensdruck. Charakteristisch für die chronisch entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis ist der starke Juckreiz, so dass es in den aktiven Phasen eines Krankheitsschubs zu heftigen Kratzattacken, starker Unruhe und erheblichen Schlafstörungen kommen kann.
In Deutschland sind nach den Erkenntnissen aus Studien acht bis 16 Prozent aller Kinder bis zu ihrer Einschulung an Neurodermitis erkrankt. Um die Symptomatik so gut wie möglich zu bessern, ist ein konsequentes Hautmanagement erforderlich, so die Information der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. in Bonn. Neben der kompetenten ärztlichen Betreuung erfordert die Erkrankung ein enormes Durchhaltemanöver von den Betroffenen, für das die Kinder die uneingeschränkte Unterstützung und Verständnis ihrer Familie brauchen.
Auch in der Schule können Lehrer und Mitschüler dazu beitragen, Stress und Ängste der Kinder abzubauen, durch die das Ekzem und die Krankheitsschübe leicht verstärkt oder sogar ausgelöst werden. Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe spricht sich dafür aus, unruhige oder übermüdete Kinder mit Neurodermitis, dass die Eltern neurodermitiskranker Kinder frühzeitig das Gespräch mit den Lehrern suchen, und sie auf das Problem der Neurodermitis aufmerksam zu machen. Hilfreich kann es auch sein, wenn der Lehrer mit die Mitschüler über die Erkrankung informiert und deutlich macht, dass der Juckreiz und das ständige Kratzen nicht wegen eines hygienischen Problems auftreten und dass es sich bei den Ekzemen nicht um eine ansteckende Erkrankung handelt.
Vor allem an den Prädilektionsstellen, den Kniekehlen, Ellenbogen und Handgelenken wird die Neurodermitis im akuten Krankheitsschub sichtbar. Diese Stellen können extrem jucken und die Kinder kratzen oft bis es blutet. Dadurch kann die Haut eine dauerhafte Schädigung erfahren, die wiederum zu neuem Juckreiz führen.
Um hier wirksame Abhilfe zu schaffen, sollte das Kratzen nach Möglichkeit vermieden werden, aber das ist leichter gesagt als getan. Hilfreich ist eine gute und effektive Behandlung des Ekzems, mit der keine Beeinträchtigung der Hautfunktion zu befürchten ist.
Die tägliche Behandlung und Hautpflege der Patienten mit Neurodermitis sowie nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Unterstützung der Therapie sind in einer neuen Broschüre der Deutschen Haut- und Allergiehilfe nachzulesen. Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden: www.dha-neurodermitis.de und steht dort auch als Download zur Verfügung.