In Deutschland leiden etwa 120.000 und weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen an Multipler Sklerose. Die Zahl der Neuerkrankungen wird in Deutschland pro Jahr auf 3000 bis 4000 geschätzt.
Von der Erkrankung, die meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ausbricht, sind Frauen im Vergleich zu Männern doppelt so häufig betroffen.
Was eine multiple Sklerose verursacht, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird, dass Umwelteinflüsse, eine vorausgegangene Virusinfektion und genetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der durch eine Fehlfunktion des Immunsystems – d.h. durch eine sogenannte Autoimmunreaktion – körpereigene Zellen als fremd erkannt und deshalb zerstört werden.
Der Angriff des Immunsystems richtet sich hierbei gegen die Markschicht, die wie ein schützender Mantel die Nerven in Gehirn und Rückenmark umgibt und dadurch die sehr schnelle Weiterleitung der Nervenimpulse gewährleistet.
Mit der zunehmenden Zerstörung der Markschicht wird die Weitergabe der Nervenimpulse immer stärker eingeschränkt, und es kommt, je nachdem welche Nervenbahnen geschädigt sind, zu den genannten Symptomen.
Eine Multiple Sklerose kann unterschiedlich verlaufen.
Kommt es über mehrere Jahre hinweg unregelmäßig zu einzelnen Schüben und verschwinden die Symptome zwischen den Schüben teilweise oder vollständig, wird die Erkrankung als “schubförmig remittierend” bezeichnet.
Bei über 80 Prozent dieser Patienten geht die Multiple Sklerose in die “sekundär progrediente” Form über. Der Zustand der Patienten verschlechtert sich dann auch zwischen den Schüben bis hin zur Gehunfähigkeit oder völligen Invalidität. Die Schübe selbst treten seltener oder überhaupt nicht mehr auf.
Die seltene “chronisch progrediente” Form der Multiplen Sklerose, bei der sich der Zustand der Patienten stetig verschlechtert, verläuft von Anfang an ohne Schübe.