In den meisten Haushalten befindet sich ein Fieberthermometer, ein Blutdruckmessgerät und zur Familienplanung wird der Schwangerschaftstest regelmäßig zu Rate gezogen. Neu ist die Möglichkeit seine persönliche Salzsensitivität zu messen, die ähnlich einfach durchführbar ist wie das Fiebermessen.
An der Universität Münster wurde dieser Selbsttest entwickelt, mit dem rasch und einfach die individuelle Sensitivität gegenüber Kochsalz ermittelt wird, und gegebenenfalls die Ernährung angepasst werden kann. Für Arztpraxen steht der Test bereits zur Verfügung und soll zukünftig über Apotheken für jeden Kunden erhältlich sein. Wie hoch der Wert der individuellen Salzempfindlichkeit ist, sollte jedem bekannt sein, bei dem ein Einfluss der Kochsalzzufuhr auf den Körper vermutet wird, so Professor Hand Oberleitner, langjähriger Direktor des Instituts für Physiologie II der Universität Münster, der den Test entwickelte und laientauglich machte.
Dass Menschen unterschiedlich auf Salz reagieren, ist in neuen Studien belegt, aber die Salzempfindlichkeit lässt sich beeinflussen.
Eine besondere Empfindlichkeit liegt vor, wenn das Messergebnis 20 Prozent oder mehr über der Norm liegt, was als Beleg dafür gilt, dass ein Mensch auf salzreiche Lebensmittel reagiert, Salz und Flüssigkeit einlagert, einen Bluthochdruck entwickelt und sein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall dadurch erhöht.
Da heutzutage das meiste Salz sich in diversen Lebensmitteln versteckt, ist dafür verantwortlich, dass 80 Prozent der aufgenommen Salzmenge unbewusst zu sich genommen wird.
Mit dem neuen Test kann die Salzsensitivität frühzeitig festgestellt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck rechtzeitig erkannt werden, bevor es zu schädigenden Auswirkungen kommt. Nachdem eine Salzreduktion der Ernährung vorgenommen wurde, lässt sich mittels des Tests auch der daraus gezogene Vorteil für die Gesundheit ermitteln, was sicProfessor Oberleitner, h besonders in der Reduktion von blutdrucksenkenden Medikamenten widerspiegelt.
Die Markteinführung des Meßgerätes SBT-mini markiert den Wechsel von der wissenschaftlichen Laufbahn in den Ruhestand von Professor Oberleitner: „Dass nach so vielen Jahren die Idee zur Realität werden konnte, ist in meinem Leben das Salz in der Suppe“, erklärt er.