In den letzten Wochen war die Pollenbelastung in Deutschland extrem hoch, und nicht nur die geparkten Autos erhielten eine gelblich-klebrigen Überzug, sondern jede Fensterbank und jedes Möbelstück im Haus wurde mit Pollenstaub bedeckt. Frühblühende Gräser und Bäume und mit darauffolgender Blumenpracht breiten sich die Pollen weiter aus, belasten die Atemwege und die Immunabwehr der Menschen, insbesondere dann, wenn bereits eine Neigung zu Allergien vorliegt.
Die Symptome sind weitgehend identisch: es kommt zu Atembeschwerden mit pfeifenden Atemgeräuschen, Hustenreiz und Kurzatmigkeit, wenn sich Heuschnupfen als Allergie der oberen Atemwege auf den Weg macht die tieferen Atemwege zu erobern. Das führt zu einem enormen Anstieg der Asthmapatienten. Inzwischen sind bereits etwa sieben Prozent der Erwachsenen mit der Diagnose Asthma vertraut. Für Kinder und Jugendliche sind die Zahlen noch deutlicher und weisen für jeden 10. in diesem Kollektiv ein Asthma nach. Allergisches Asthma gehört zu den häufigsten Erkrankung im Kindesalter, und diese Entwicklung muss unbedingt ernst genommen werden.
Nicht-allergisches Asthma wird lediglich bei 20 Prozent der Asthmatiker festgestellt. Bei den übrigen Patienten liegt ein rein allergisches – oder eine Mischform von Asthma vor, das in engem Zusammenhang mit der allergischen Entzündung der oberen Atemwege gesehen wird. Die saisonale oder ganzjährige Entzündung der Schleimhäute in den oberen Atemwegen setzt sich auf die Schleimhäute der Bronchien fort und diese reagieren mit einer Verengung und chronischen Entzündung auf die Pollen- , Tierhaar- oder Milbenattacken. Damit verbunden wird das Atmen beschwerlich, mehr oder weniger schwere Hustenanfälle begleiten die Entzündung, die letztlich zu einem manifesten Asthma führt.
Nicht von ungefähr sind die betroffenen Personen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, wenn jeder Atemzug schwer fällt. Kontinuierliche Medikamenteneinnahme und die stetige Angst vor einem Asthmaanfall belasten auch die Psyche und das seelische Erleben der Patienten. Einige bilden sogar eine depressive Erkrankung aus.
Neue Medikamente und die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung lassen Menschen mit allergischen Asthma – im wahrsten Sinne des Wortes – wieder aufatmen. Bei der Hyposensibilisierung wird der Organismus langsam und in aufsteigender Dosis an das Allergen gewöhnt, das normalerweise die Atemwegssymptome verursacht. So kann sich das körpereigene Immunsystem mit dem Allergen bekannt machen und lernen nicht mehr mit einer entzündlichen Gegenwehr zu reagieren.
Mit Nasenspray und Allergietabletten werden vorwiegend die akuten Symptome in Schach gehalten, sodass die Tage mit hoher Allergenbelastung einigermaßen gut überstanden werden.