Der Biss in einen leckeren Apfel, oder ein Stück Schokolade führen zu Kribbeln an der Lippe oder zu Magen-Darm-Problemen? Dahinter könnte eine Lebensmittelallergie stecken. Nach Schätzungen von Experten leiden immer mehr Menschen an einer solchen Allergie: Etwa acht Prozent der Kinder und zwei Prozent der Erwachsenen sind betroffen.
Gerötete Haut, Juckreiz, Quaddeln wie bei einer Nesselsucht bis hin zu Asthma, Heuschnupfen und Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall. Das sind die typischen Symptome einer Lebensmittelallergie. Die Auslöser der Allergie sind so vielfältig wie die Erkrankung selbst.
Wie entsteht eine Lebensmittelallergie?
Bei einer Lebensmittelallergie reagiert der Körper überempfindlich (allergisch) auf gewisse Eiweißbestandteile (Antigene) in Lebensmitteln. Nach deren Genuss bildet er Abwehrstoffe (Antikörper). Die Antikörper führen dann zur Ausschüttung des Botenstoffs Histamin. Dieses wiederum verursacht die typischen oben genannten Allergiebeschwerden. Es bilden sich Quaddeln, die Nase läuft. Im schlimmsten Fall kann eine Allergie auch zu einem Kreislaufschock führen. Allergien auf Nahrungsmittel oder deren Bestandteile sind oft ererbt und treten schon in der frühen Kindheit auf. „Vor allem Menschen mit einer Allergieneigung, einer so genannten Atopie, sind gefährdet“, betont der Allergologe Professor Kristian Reich vom Dermatologikum in Hamburg.
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz) entsteht, wenn der Körper ein Nahrungsmittel oder einen Bestandteil nicht richtig verdauen kann, weil bestimmte Enzyme, die die Nahrungsbestandteile in kleinere Teile aufspalten, fehlen. Menschen mit einer Lebensmittelallergie müssen auf das auslösende Lebensmittel verzichten. Bei einer Intoleranz werden kleine Mengen immerhin noch vertragen.
Was sind die häufigsten Lebensmittelallergien?
Prinzipiell kann man auf jedes Lebensmittel allergisch reagieren. Bei Kindern sind allergische Reaktionen auf Hühnereier, Kuhmilcheiweiß, Weizen, Sojabohnen, Nüsse und Krusten- oder Schalentiere (auch Fische!) am häufigsten. Mit steigendem Alter entwickeln sich bei Menschen mit einer Pollenallergie auch Allergien gegen bestimmte Lebensmittel (Kreuzallergie). Zwischen 50 und 93% der Birkenpollenallergiker haben gleichzeitig eine Allergie gegen Äpfel oder Haselnüsse.
Hier eine Hitliste der Kreuzreaktionen:
Wie stellt man eine Nahrungsmittelallergie fest?
Eine Allergie kann nur von einem Facharzt für Allergologie festgestellt werden.
Unser Tipp: Bevor Sie einen Arzt aufsuchen, führen Sie für zwei Wochen ein Tagebuch und notieren alle ‚verdächtigen’ Lebensmittel.
Das hilft dem Arzt bei der Eingrenzung des Allergens. In der Praxis werden ein Hauttest oder eine Blutuntersuchung weiterhelfen. Beim Hauttest (Epikutantest) werden flüssige Extrakte verschiedener Lebensmittel auf die Haut getropft, dann wird die Haut dort angeritzt. Ist man allergisch, rötet sich die Haut oder es bildet sich eine Quaddel. Im Blut kann man feststellen, ob der Körper gegen bestimmte Lebensmittel Antikörper gebildet hat.