Die Themen Stress, Disstress und stessbedingte Erkrankung rücken zunehmend in den Mittelpunkt allgemeiner Diskussionen, weil Bournout-Syndrom und Depression in den letzten Jahren offensichtlich erheblich zugenommen haben. Neben den Herz-Kreislauferkrankungen als Todesursache Nummer 1 werden inzwischen von den Experten für das Jahr 2020 Depressionen mit gleicher Häufigkeit in der Sterbestatistik prognostiziert.
Zurückgeführt wird diese Entwicklung auf kontinuierlich wachsende Anforderungen an den Einzelnen und für die Gesellschaft, die sich nicht nur im Berufsleben ausbreiten, sondern sich vielfach auch in privaten Bereichen festsetzen. Zukunftsangst, Versagensangst und viele andere seelische Belastungen können Menschen nicht dauerhaft aushalten: sie reagieren mit Stresserkrankungen, Depression oder Angsterkrankung.
Es sollten Bewältigungsstrategien innerhalb der Familie und im beruflichen Umfeld eingerichtet werden, auf die jeder Betroffene zurück greifen kann. Sind nämlich die Menschen dauerhaften einer zu hohen Stressbelastung ausgeliefert, werden sie mit der Zeit jegliche Toleranz und jedes Verständnis für ihre Mitmenschen in der Familie und Gesellschaft aufkündigen. Ein harmonisches Zusammenleben oder -arbeiten wird so immer weniger möglich, Mobbing am Arbeitsplatz sowie familiäre Streitigkeiten und Konflikte, vielleicht sogar ein völliger Rückzug aus der Gemeinschaft und der Kommunikation stellen sich bei vielen ein. Die daraus resultierende Vereinsamung kann ein weiterer Stressfaktor sein, der mit psychischen Konsequenzen einhergeht.
Um Belastbarkeit und Ausdauer zu verbessern, Kommunikation und soziale Interaktion wieder herzustellen, gibt es unterschiedliche Bewältigungsmöglichkeiten. Zeitmanagement, sportliche Aktivitäten und viel körperliche Bewegung gehören dazu, am besten in einer Gruppe. Sie tragen erheblich dazu bei, die Gedanken von der aktuellen Stresssituation in positive Bahnen zu lenken. Sofern sich deutliche psychische oder somatische Belastungssymptome als Reaktion auf den Stress eingestellt haben, kann die vorübergehende Gabe eines Medikamentes die Belastungstoleranz erhöhen und die Symptomatik bessern, die sehr häufig als psychosomatische Schmerzen, Kopf- und Rückenschmerz auftreten, aber auch Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen sind häufige Begleiter eine nicht mehr tolerierbaren, dauerhaften Stressbelastung.
Zur Verbesserung dieser körperlich-seelischen Symptome haben sich physikalische Maßnahmen und Entspannungstechniken bewährt. Yoga, Tai Chi und andere Entspannungspraktiken oder ein Wellness-Wochenende tragen enorm zur Stressbewältigung bei. Musiktherapie, Maltherapie oder auch Verhaltens- und Gesprächstherapie werden angeboten, um stressgeplagten Menschen hilfreich zur Seite zu stehen. Ob hierbei eine Einzeltherapie oder die Behandlung in einer Gruppe am besten geeignet ist, sollte gemeinsam mit dem Arzt, dem Psychotherapeuten oder einem Ergotherapeuten besprochen werden. Manchmal können Gruppen als zusätzlicher Stressfaktor empfunden werden.
Ziel jeglicher Stressbewältigung muss es aber sein, mit einem Zeitmanagement freie Zeiten zu gewinnen, um diese für Entspannung, Ergo- oder Psychotherapie zu nutzen. Mit der Erhöhung der Toleranzen gegenüber den Stressoren und systematischen Problemlösungen wird die Lebensqualität verbessert und damit erste Voraussetzungen geschaffen, um den täglichen Anforderungen wieder mit ausreichender Kraft zu begegnen.
Kontraproduktiv ist ein Wachstumsförderungsgesetz, das als persönliche Aufgabe interpretiert wird, oder eine Frauenförderung, hinter der sich alleine Frauenforderung verbirgt. Hier gilt es sich zu wehren.