Noch immer ist das Auftreten eines Schlaganfalls durch ein verstopftes Blutgefäß für den Betroffenen ein katastrophaler Einschnitt in sein bisheriges Leben. Einerseits wegen der motorischen Bewegungseinschränkung, der Lähmungserscheinungen oder des Sprachverlustes, andererseits aber auch aufgrund der psychischen Belastung und Zukunftsängsten, der sozialen Abhängigkeit und Problemen bei der zwischenmenschlichen Interaktion sowie der drohenden wirtschaftlichen Folgen.
Häufig hat man das Rentenalter noch lang nicht erreicht, wenn ein erster Schlaganfall auftritt und alle die vergessenen und vernachlässigten Risikofaktoren ihren Tribut fordern. Lange Krankenhausaufenthalte und Rehabilitationszeiten kennzeichnen den Weg zur Wiederherstellung der Gesundheit, die durchaus nicht immer vollständig gelingt. Abhängig von der ausgeübten Berufstätigkeit und den Folgen des Schlaganfalls stehen Arbeitsunfähigkeit oder Invalidität die Alternativen für das zukünftige Leben.
Während eine solche fatale Entwicklung bis vor wenigen Jahrzehnten noch die Regel war, haben der medizinische Fortschritt und die Entwicklung innovativer diagnostischer und therapeutischer Verfahren zu enormen Erfolgen bei der Behandlung eines Schlaganfalls geführt.
Bundesweit wurden Stroke-Units (Schlaganfall-Einheiten mit Klinikanbindung) ins Leben gerufen, in denen ein Expertenteam interdisziplinär und Hand in Hand zusammenarbeitet. Dies bedeutet die möglichst unmittelbar nach der Einlieferung erstellte Diagnose eines Schlaganfalls, der wegen Obstruktion eines Gefäßes oder durch eine Blutung verursacht wurde. Direkte Handlungsmöglichkeiten und eine spezialisierte Therapie, um den krankhaften Befund medikamentös oder interventionell zu behandeln und zu beseitigen, sowie ausgezeichnet wirksame Therapeutika in der Nachbehandlung. Diese tragendazu bei, dass die schlaganfallbedingten körperlichen oder mentalen Ausfälle sich zurückbilden und sowohl die motorischen – als auch die sensiblen Störungen oder Sprachschwierigkeiten sich regenerieren.
Für das Ereignis eines Schlaganfalls spielt die Lebensweise des Einzelnen eine enorme Rolle und diese darf nicht unterschätzt werden. Fehl- oder Überernährung mit Fettstoffwechselstörungen oder pathologischen Glukosestoffwechsel sind Bausteine für die Brücke zum Schlaganfall. Übergewicht und Adipositas gehören ebenfalls in das Konstrukt einer Lebensweise, die dem Schlaganfall Tür und Tor öffnet. Vor allem ein manifester Diabetes schädigt die Gefäße in erheblichem Ausmaß.
Der Bluthochdruck und die endotheliale Dysfunktion schädigen auf das selbst das gesündeste Gefäßsystem. Die Anspannung der Gefäße bei Belastung und die Entspannung/Relaxierung der Gefäßwand in Ruhe funktionieren immer schlechter, und jede psychische oder körperliche Belastung wird zum Prüfstein für die makrovaskulären und mikrovaskulären Stromgebiete. Kommt noch das lebenslange und regelmäßige Tabakrauchen hinzu und häufiger Genuss größerer Alkoholmengen, wird es Zeit über seine Lebensführung und die Folgen für die eigene Gesundheit nachzudenken.
Eine Veränderung des krankmachenden Lebensstils hin zu gesunder, möglichst mediterraner Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und tolerierbare Stressbelastung gehören zu den wichtigen Faktoren, mit denen ein Schlaganfall vermieden werden kann. Regelmäßige Blutdruckkontrolle und bei Hypertonie die zuverlässige Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente, die Fettwerte im Blut im Normbereich zu halten und den Blutzucker, aber auch das Körpergewicht immer zu kontrollieren, gehören zur Selbstverantwortung jedes Menschen, dessen Lebensführung nicht frei ist von Risikofaktoren. Ein vertrauensvolles Bündnis zum behandelnden Arzt sowie eine hohe Therapietreue der verordneten Medikamente sowie ein neues Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise vermögen so machen Schlaganfall abzuwehren.