Kinder die sich zu wenig bewegen und stark übergewichtig sind haben ein hohes Risiko an Diabetes zu erkranken. Nach einer Information der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erkranken immer mehr Kinder und Jugendliche bereits an Diabetes. Bisher wurde in diesem Lebensalter vorwiegend ein Typ 1-Diabtes festgestellt, dem eine genetische Komponente zugrunde liegt. Es wird aber mit ansteigenden Zahlen derjenigen Kinder gerechnet, die an Typ 2-Diabetes erkranken, dessen Ursache in mangelnder Bewegung und Fettleibigkeit (Adipositas) zu suchen sind.
Als eine aktuelle Entwicklung in den USA konnte einer neuen Studie zufolge klar nachgewiesen werden, dass die Zahl der Typ 2-Diabetiker bei Kindern und Jugendlichen innerhalb der letzten acht Jahre um 31 Prozent angestiegen ist. Eine ähnlich bedrohliche Entwicklung kann in Deutschland noch verhindert werden, so Professor Erhard Siegel, Präsident der DDG. Er fordert daher bereits frühzeitig einsetzende Prävention im Kindergarten und der Schule.
Fehlernährung und Bewegungsmangel auch attestiert Professor Thomas Danne, Kinderdiabetologe vom Vestischen Kinderspital Münster als regelmäßige Faktoren, die bereits bei Kindergartenkindern den sogenannten „Altersdiabetes“ fördert. Noch sei dies eher selten der Fall und die Zahl der Neuerkrankungen liege bei jährlich etwa 200 Betroffenen. Er rechnet aber mit einem drastischen Anstieg dieser Zahl, wenn sich der Trend in Deutschland in die gleiche Richtung entwickelt wie in den USA. Immerhin habe sich die Zahl fettleibiger Kinder hierzulande zwischen 1985 und 2009 regelrecht verdoppelt.
Zur Prävention einer Entwicklung wie in den USA plädieren die Experten der DDG für eine frühe Prävention in Kindergärten und Schulen. Dazu sollte täglich mindestens eine Stunde Sport auf dem Stundenplan stehen. Auch kostenlos aufgestellte Wasserspender könnten verhindern, dass in den Pausen große Mengen zuckerhaltiger Softdrinks von den Kindern konsumiert werden, so Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der DDG. Als durchaus machbare Problemlösung nannte er auch eine Zucker- und Fettsteuer auf ungesunde Lebensmittel zu erheben, und gesunde Nahrungsmittel steuerlich zu entlasten, damit in der ganzen Bevölkerung die Kehrtwende zu gesunder Ernährung erleichtert werde.