Jede zweite Frau nimmt die Antibabypille zur Verhütung und Familienplanung.
Dennoch kommen jährlich 50.000 Kinder trotz Pilleneinnahme der Mutter auf die Welt. Ursache dafür können Medikamenten-Wirkungen und –Nebenwirkungen sein, aber auch Durchfall, Erbrechen und Einnahmefehler verhindern eine zuverlässige Verhütung.
Aus diesem Grund sollten alle Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, sich vom Arzt oder Apotheker eingehend beraten lassen, wenn ihnen ein neues Medikament verordnet wird. Einige Wirkstoffe in Arzneimitteln können die Wirksamkeit der Pille verringern oder ganz aufheben, z.B. wenn ein identischer Abbauweg in der Leber besetzt ist. Sogar aus dem Bereich der Selbstmedikation, wie z.B. für Johanniskrautextrakte, ist eine Interaktion mit hormonellen Verhütungsmitteln bekannt. Vorsicht ist auch geboten bei Medikamenten gegen psychische oder zentralnervöse Erkrankungen: z.B. Substanzen gegen Epilepsie oder einige synthetische Antidepressiva sind in der Lage, die Wirkung der Antibabypille abzuschwächen oder aufzuheben.
Bestimmte Antibiotika können den Abbau der Hormone beschleunigen, andere Antibiotika sind ohne Wechselwirkung. Auf jeden Fall rät die Bundesapothekerkammer dazu, zusätzlich ein Kondom zu benutzen, wenn Wechselwirkungen zwischen einem akut oder chronisch erforderlichen Arzneimittel und der Pille möglich sind. In solchen Fällen stehen auch hormonfreie Alternativen zur Verhütung zur Verfügung.
Wichtig ist es, den behandelnden Hausarzt oder den Apotheker über die unterschiedlichen Medikamente zu informieren, welche von anderen Fachärzten zusätzlich zu einer bestehenden Medikation oder zur Pille verordnet werden, damit eventuelle Medikamenteninteraktionen erkannt werden.