Das Diabetes-Risiko steigt mit dem Lebensalter an, es erhöht sich bei einer positiven Familienanamnese, wenn also ein naher Verwandter an Typ 2-Diabetes erkrankt ist. Einer der wichtigsten Risikofaktoren besteht durch die Lebensweise, die durch Bewegungsmangel und Ernährungsfehler zu Übergewicht oder sogar zu einer krankhaften Adipositas führt.
Heutzutage breiten sich Probleme mit dem Körpergewicht bereits in Kinder- und Jugendalter dramatisch aus, und das führt als Folge zu einem frühzeitig beginnenden „Alterszucker“, wie der Typ 2-Diabetes früher genannt wurde. Als wesentliche Ursachen dafür werden eine fettreiche und hochkalorische Ernährung, Bewegungsmangel und genetische Faktoren angeschuldigt.
Neben der aktuellen Blutzuckermessung, die einen Nüchtern-Blutzuckerwert von 100 mg/dl nicht überschreiten sollte, gibt auch der Langzeitblutzuckerwert HbA1c Auskunft zur Stoffwechselsituation eines Individuums. Dieser Wert gibt die Zuckermenge an, die sich mit den roten Farbstoff der Erythrozyten verbunden hat. Mit dem HbA1c werden die durchschnittlichen Blutzuckerwerte der vergangenen acht bis zwölf Wochen abgebildet, und dieser Wert sollte sieben Prozent nicht überschreiten. Je niedriger dieser Wert ist, umso mehr lassen sich Folgeschäden an den Nerven, den Gefäßen, den Augen und den Nieren vermeiden, die typischerweise die Menschen mit zu hohen Blutzuckerwerten bedrohen.
Es lässt sich konstatieren, dass zu hohes Körpergewicht der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer diabetischen Stoffwechselstörung darstellt. Jedes zusätzliche Gramm Körperfett benötigt zusätzliches Insulin. Aber: das Körpergewicht um fünf bis zehn Prozent pro Jahr zu senken, kann die Blutzuckerwerte im frühen Stadium wieder in den Normalbereich bringen. Gelingt dies nicht, werden Diabetesmedikamente gebraucht, die mit fortschreitender Erkrankung höher dosiert werden müssen. Letztendlich kann kaum ein Diabetiker die Insulintherapie vermeiden, wenn der ungesunde Lebensstil beibehalten wird und das Körpergewicht zeitlebens kontinuierlich weiter ansteigt.
Daher gilt als oberstes Gebot für einen frühen oder langjährigen Diabetes die unbedingte Umstellung seiner Ernährung. Diese sollte abwechslungsreich, vielseitig und wohlschmeckend sein, und bei Weitem keine einseitige Diabetesdiät.
Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen, die zu Glukose umgebaut werden und den Blutzucker direkt beeinflussen. Daher ist die kohlenhydrathaltige Mahlzeit zugunsten einer eiweiß- und fetthaltigen Mahlzeit einzuschränken.
Unterscheiden kann man die schnellen und langsamen Kohlenhydrate; während zur schnellen Gruppe aus Ein- oder Zweifachzucker, die aufgrund der geringen Molekülzahl im Darm rasch aufgespalten werden und direkt ins Blut gelangen.
Langsamere Kohlenhydrate finden sich in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten, die als Stärke bezeichnet werden. Diese Stärke wird nur langsam aufgespalten und der Blutzucker steigt deutlich langsamer an. Es handelt sich häufig um pflanzliche Moleküle, die auch Ballaststoffe (Pflanzenfasern) in die aufgenommen Nahrung bringen. Sie sättigen deutlich länger als schnelle Kohlenhydrate, die sich in Süßigkeiten, Weißbrot und Haushaltszucker befinden.
Das Eiweiß in der Nahrung kann entweder tierischen Ursprungs sein, aber auch mit pflanzlichen Produkten Hülsenfrüchte, Getreide) zugeführt werden. Milch und Milchprodukte sowie das Fleisch von Geflügel (Pute, Huhn) sind wertvolle Eiweißlieferanten in der täglichen Ernährung.
Sehr fetthaltige Produkte wie Sahne, fetter Käse, Speck oder Streichwurst sind weniger empfehlenswert und sollten keinen Platz im Speiseplan von Übergewichtigen und Adipösen Menschen haben. Obwohl Fett mehr als doppelt so viel Energie liefert wie Kohlenhydrate oder Eiweiß, sollte der Verzehr eingeschränkt werden auf höchstens 30 Prozent der gesamten Energiemenge. Fett ist ein wichtiger Nährstoff und Energielieferant, wer aber wirklich abnehmen möchte, kann hierbei am meisten einsparen. Lebensnotwenig ist ein gewissen Fettanteil in der Nahrung für fettlösliche Vitamine: dazu gehören Vitamin A, D, E und K, die nur über Fett in den Organismus gelangen können. Vorteilhaft ist es ungesättigte und wenig gesättigte Fettsäuren aufzunehmen, wie beispielsweis Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die vor allem in Raps-, Walnuss- und Sojaöl sowie in Nüssen vorkommen. Gesättigte Fettsäuren stecken in Palm- und Kokosfett, in Butter, Schmalz und fettem Speck.
Es geht also bei Übergewicht oder Adipositas mit hohem Risiko einen Diabetes zu entwickeln um eine intelligente Kombination aus ballaststoffreichen Kohlenhydraten mit wenigen, ungesättigten Fetten und ausgewogener Eiweißmenge.
Und es geht um die Bewegung. Jede Bewegung veranlasst die Muskulatur mehr Zucker zu verbrennen als im Ruhezustand. Das senkt auch den Blutzuckerspiegel.
Insgesamt wird durch körperliche Aktivität der Kalorienverbrauch gesteigert und das Abnehmen erleichtert. Ein erhöhter Blutdruck kann dadurch gesenkt und ebenso hohe Blutfettwerte vermindert werden. Körperliche Aktivität bedeutet Training die sowohl die Muskulatur, aber auch das Herz und das Gefäßsystem trainiert, die Lungenfunktion verbessert und die Sauerstoffzufuhr erhöht.