Frauen die häufig unter Migräne leiden, haben auch ein höheres Risiko einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Das haben Wissenschaftler von der Universität Harvard jetzt herausgefunden und ihre Ergebnisse auf einer Fachtagung in Chicago vorgestellt. Untersucht wurden dazu fast 28 000 Frauen, die an einer großen Studie, der Women’s Health Study, teilgenommen hatten. Das überraschende Ergebnis: Frauen, die regelmäßig einmal pro Woche einen Migräneanfall haben, haben ein höheres Schlaganfallrisiko als Frauen mit selteneren Kopfschmerzattacken. Diese erleiden jedoch überdurchschnittlich oft einen Herzinfarkt.
Die Häufigkeit entscheidet
Von den 3568 Frauen, die zu Beginn der zwölfjährigen Studie angegeben hatten, an Migräne zu leiden, erlebten 65 Prozent weniger als einen Anfall pro Monat. 30 Prozent litten mindestens einmal monatlich daran, fünf Prozent sogar jede Woche. Verglichen mit Frauen, die keine Beschwerden hatten, ergab sich für die Migränepatientinnen ein dreifach höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Traten die Attacken seltener auf, stieg dafür die Gefahr eines Herzinfarkts um das Anderthalbfache. Studienleiter Thomas Kurt dazu: „Die Häufigkeit einer Migräne scheint ein guter Hinweis für das Herz-Kreislauf-Risiko von Frauen zu sein, vor allem im Hinblick auf einen Schlaganfall“. Weitere Studien sollen nun klären, ob eine gezielte medikamentöse Prophylaxe, etwa mit modernen Migränemedikamenten (Triptanen) auch das Herz-Kreislauf-Risiko senken kann.