Drei von vier Übergewichtigen und Adipösen leiden unter einer Leberverfettung, in der Gesamtbevölkerung sind es dagegen etwa 25 Prozent. Damit ist die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung eine der am stärksten zunehmenden Lebererkrankungen in Deutschland.
Weil die Fettleber nicht selten ein Vorbote schwerer Erkrankungen ist, ist die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselstörungen durch diese Entwicklung alarmiert. Die DGVS schildert das Spektrum der Erkrankungen als eine mit einfacher Fettleber beginnende und sich über die Fettleberentzündung bis hin zur lebensbedrohlichen Leberzirrhose entwickelnde Leberschädigung, deren Folgen sich nicht selten in einem Leberkarzinom oder einer Herz-Kreislauf-Gefährdung niederschlagen.
Es ist bei weitem nicht nur der übermäßige Alkoholkonsum, der bei den Betroffenen diese Erkrankung hervorruft, sondern die zunehmende ungesunde Ernährung geht mit einer vermehrten Fettakkumulation in der Leber einher.
Weil aber inzwischen mehr als die Hälfte der Erwachsenen als übergewichtig gelten und 15 Prozent sogar als adipös eingestuft werden müssen, wird nicht nur ein bedrohlich ansteigendes Körpergewicht registriert, sondern auch höchste Zuwachsraten bei Lebererkrankungen von den Experten festgestellt.
Die krankhaften Leberveränderungen der Übergewichtigen und Adipösen gleichen denjenigen, die durch zu hohe, schädigende Mengen an Alkohol induziert werden. Stellt sich eine Fettleberentzündung als Folge der zu hohen Fetteinlagerung ein, ist die Gesundheit ernsthaft bedroht.
Es können zwar Druckschmerzen unter dem rechten Rippenbogen auftreten, aber im allgemeinen haben die Betroffenen wenig bis keine Beschwerden. Eine gelbliche Verfärbung der Augen und ein dunkler Urin deuten aber auf diese Erkrankung hin, so der Pressesprecher der DGVS. Sobald sich abgestorbenes Drüsengewebe in Bindegewebe umwandelt und vernarbt, droht eine unheilbar Leberzirrhose. Das Risiko für eine hepatische Tumorausbildung steigt damit ebenfalls an.
Die Sterblichkeit dieser Patienten mit Hepatitis durch Fettleber ist deutlich erhöht, weil die Entzündungsprozesse auch Herz und Gefäße zu schädigen vermögen. Herzinfarkt und Schlaganfall treten daher gehäuft auf.
Übergewicht, Glukose- und Lipidstörungen gehören neben dem Alkohol-abusus zu den wesentlichen Ursachen einer Leberzirrhose. Auch Virusinfektionen und Medikamente können das Lebergewebe schädigen und für die Pathogenese der Erkrankung verantwortlich sein.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit als Klagen der Patienten weisen auf eine Lebererkrankung hin, vor allem wenn gleichzeitig Völlegefühl und abdominelle Beschwerden vorliegen. „Es sind allerdings meist unspezifische Beschwerden, die selten mit einer Schädigung des Lebergewebes in Zusammenhang gebracht werden“, hebt der Experte hervor.
Zu jeder Behandlung sollen die möglichen Ursachen konsequent beseitigt werden, z.B. ein konsequenter Verzicht auf Alkohol und jede Anstrengung zur Gewichtsreduktion sind anzustreben, damit das Lebergewebe eine Chance hat sich zu erholen.-eb-