So können verschiedene Krankheiten die Entstehung einer Osteoporose begünstigen. Man spricht dann von einer sekundären Osteoporose (z. B. chronische Polyarthritis, Nierenerkrankungen).
Weitaus mehr (etwa 95 Prozent) Patienten leiden jedoch an einer primären Osteoporose, für die keine andere Ursache auszumachen ist. Sie steht in engem Zusammenhang mit dem Alter und mit dem Hormon- und Calciumstoffwechsel.
Vor den Wechseljahren wird der Hormonspiegel vor allem von der Ernährung und der körperlicher Aktivität bestimmt. Wer in der Jugend ein kräftiges Knochengerüst durch Sport und gesunde Ernährung aufgebaut hat, hat im Alter ein deutlich geringeres Osteoporoserisiko.
Zierliche Menschen scheinen häufiger zu erkranken, denn sie haben eine geringere Ausgangsknochenmasse, und das Skelett reagiert stärker auf Belastung. Bewegung festigt und trainiert nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Knochenstruktur. Eine Calcium- und Vitamin D-reiche Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität haben somit eine wichtige vorbeugende Funktion.
Das Knochengerüst (Skelett) wird von der Geburt an über die Pubertät hinaus bis zum jungen Erwachsenenalter stetig aufgebaut. Bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt der Knochenaufbau. Der normale Knochenabbau beginnt etwa ab dem vierzigsten Lebensjahr.
Die Geschlechtshormone (Oestrogen, Testosteron) steuern neben anderen Funktionen auch den Knochenumbau. Sie regulieren unter anderem die Aufnahme von Calcium in das Knochengewebe und bremsen den Knochenabbau.
Das weibliche Hormon Östrogen schützt Frauen im gebärfähigen Alter vor einem Knochenabbau. In den Wechseljahren lässt die Funktion der Eierstöcke nach, der Östrogenspiegel sinkt und der altersbedingte Knochenabbau wird beschleunigt. Etwa jede vierte Frau nach dem sechzigsten Lebensjahr leidet unter einer Osteoporose. Aber auch junge Frauen können nach Entfernung der Eierstöcke an einer Osteoporose erkranken.
Das männliche Hormon Testosteron schützt ähnlich wie das weibliche Östrogen. Bei Männern bildet sich die Hormonproduktion später und sehr viel langsamer zurück. Sie entwickeln eine Osteoporose daher meistens erst ab dem siebzigsten Lebensjahr.