In beschwerdefreien Zeiten ist keine spezielle Diät notwendig. Man kann zwar immer wieder lesen, dass eine “Heilung” durch bestimmte Kostformen erzielt wurde. Bisher gibt es dafür jedoch keine wissenschaftlichen Beweise.
Grundsätzlich gelten für Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa die gleichen Empfehlungen wie für gesunde Personen:
Essen Sie vollwertig und ballaststoffreich nach den Empfehlungen der “Deutschen Gesellschaft für Ernährung” (DGE).
Berücksichtigen Sie dabei Ihre individuellen Unverträglichkeiten, indem Sie Nahrungsmittel meiden, die Ihnen schlecht bekommen.
Verzehren Sie Lebensmittel, die Ihnen gut bekommen.
Wählen Sie Nahrungsmittel, die Ihnen schmecken und zu Ihren Essgewohnheiten passen.
Wählen Sie schonende Garmethoden, wie Dünsten, Kochen oder Grillen.
Zuckerkonsum
Wie gesunde Personen, sollten auch CED-Patienten ihren Zuckerverzehr in Grenzen halten (Nicht mehr als 3 – 4 Esslöffel pro Tag). In Studien wird derzeit untersucht, ob ein hoher Zuckerkonsum zur Entstehung von chronisch entzündlichen Darmkrankheiten beiträgt. Bewiesen wurde ein Zusammenhang bisher aber nicht. Gesichert ist jedoch, dass sich zuviel Zucker negativ auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirkt.
Ernährung bei Komplikationen
Vorsicht bei Stenosen (Verengungen im Darm)! Ballaststoffe können Darmpassagen verstopfen, bis hin zum Darmverschluss. Patienten mit Stenosen müssen sich daher ballaststoffarm ernähren.
Manche Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können langkettige Nahrungsfette nicht richtig verdauen. Das Fett wird wieder ausgeschieden. Die Patienten leiden dann unter einem Fettstuhl (Steatorrhoe). Patienten, die normale Nahrungsfette auch in kleinen Mengen nicht vertragen, können diese durch MCT-Fette (Middle Chain Triglycerides) ersetzen. Das sind Fette mit mittleren Triglyceridketten, die leichter verdaulich sind.
Patienten, die unter Nierensteinen leiden, sollten oxalsäurehaltige Nahrungsmittel meiden. Dazu gehören Rhabarber, Spinat, Mangold, Walnüsse, Erdnüsse, Kakao (Schokolade) und Rote Rüben.
Nahrungsergänzung bei Untergewicht
Wenn Sie Untergewicht haben, müssen Sie Ihre Energiezufuhr steigern.
Setzen Sie den Mahlzeiten Sahne, Butter oder hochwertiges Pflanzenöl in kleinen Portionen zu.
Verzehren Sie kalorienreiche Lebensmittel als Zwischenmahlzeiten, z.B. Sahnejoghurt, Studentenfutter, Kuchen, Brot mit Butter und Wurst.
Ergänzen Sie Ihre Ernährung mit Formuladiäten. Dies sind konzentrierte Nährstoffgemische, die auch zur künstlichen Ernährung verwendet werden.