Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva hat durch das synthetische Östrogen Ethinylestradiol einen ungünstigen Einfluss auf die Blutfettwerte und die Fließfähigkeit des Blutes und erhöht dadurch die Thrombosegefahr. Moderne niedrig dosierte Kontrazeptiva (Mikropille) beeinflussen den Fettstoffwechsel kaum noch und beinhalten eine geringeres Risiko für Durchblutungsstörungen.
Frauen nach dem 35. Lebensjahr, die gleichzeitig andere Risikofaktoren, wie Zigarettenrauchen, Übergewicht oder hohe Blutfettwerte aufweisen, sollten jedoch eine andere Form der Empfängnisverhütung mit ihrem Frauenarzt besprechen. Das gilt besonders für Frauen, die aufgrund ihrer familiären Disposition zu Thrombosen neigen oder Bluthochdruck haben. Ist eine koronare Herzkrankheit oder eine Durchblutungsstörung bekannt oder sollten bereits Thrombosen oder Lungenembolien aufgetreten sein, darf die Pille auf keinen Fall eingenommen werden. Pille und Zigarettenrauchen schließen sich praktisch aus, weil ein hohes Risiko für Durchblutungsstörungen vorliegt.
Frauen, die keinen der Risikofaktoren aufweisen und die Pille einnehmen, sollten in 6-monatigen Abständen Kontrollen des Gewichts, des Blutdrucks und der Blutfette durchgeführen lassen, damit auf mögliche Veränderungen der Durchblutung rechtzeitig reagiert werden kann.