Die Manie ist sozusagen der Gegenpol zur Depression und äußert sich in einem übersteigerten Hochgefühl und euphorischer Stimmung. Der Begriff “Manie” leitet sich vom griechischen Wort “mainesthai” ab, was soviel bedeutet wie “verrückt sein”. In der manischen Phase ist die Leistungsfähigkeit erhöht, das Schlaf- und Erholungsbedürfnis verringert, die Betroffenen sind aufgekratzt und entwickeln große Energien. In dieser Phase können die Patienten sehr unterhaltsam und witzig sein, aber auch unkonzentriert und sprunghaft. Häufig bemerken nur enge Vertraute, dass dieses Verhalten übersteigert ist und für den Betroffenen untypisch. Deutliche Anzeichen einer manischen Phase sind Selbstüberschätzung bis hin zum Größenwahn und übermäßige Geschäftigkeit. Patienten in der manischen Phase tun Dinge, die eigentlich nicht ihrem Typ entsprechen und die sie häufig in persönliche und finanzielle Schwierigkeiten bringen. Sie verhalten sich hemmungslos oder distanzlos, geben zügellos Geld aus, machen unangemessen großzügige Geschenke oder gehen risikoreiche Geschäfte ein. Nach Abklingen der Manie folgen dann Selbstvorwürfe und Schuldgefühle. Dieses klassische Bild einer Manie wird auch als euphorische Manie bezeichnet. Bei etwa der Hälfte der Patienten äußert sich die manische Phase jedoch nicht mit Hochstimmung, sondern vowiegend aggressivem Verhalten und Gereiztheit, die bis zur Gewalttätigkeit gehen kann und von den Betroffenen und Angehörigen meist als sehr viel belastender empfunden wird.
Wichtige Symptome der Manie
Eine abgeschwächte Form der Manie ist die Hypomanie (“hypo” = griech. “unter”). Die Symptome entsprechen in etwa den Anfangssymptomen einer Manie. Im Gegensatz zur Manie entstehen in der Hypomanie jedoch meist keine gravierenden sozialen und beruflichen Probleme und der Patient ist sich seiner Situation immer bewusst. Die Stimmungslage in der hypomanen Phase ist instabil und kann sich kurzfristig wieder stabilisieren, sie kann sich aber auch zur Manie steigern oder in eine depressive Episode führen. Deshalb sollte der Patient auch in der Hypomanie behandelt werden, wenngleich er diese Phase vorwiegend postitiv empfindet und sich besser fühlt als in den symptomlosen Episoden.