Die krankhaft übersteigerten Stimmungsschwankungen bei Patienten mit Bipolarer Störung reichen von himmelhoch jauchzend in der sogenannten manischen Phase bis zu Tode betrübt in der depressiven Episode. Aber auch Mischformen können auftreten, bei denen z.B. starke Unruhe mit gedrückter Stimmung einhergeht. Ausprägung und Verlauf der Erkrankung können sich von Fall zu Fall stark unterscheiden, grundsätzlich erlebt aber jeder Patient mit Bipolarer Störung mindestens einmal in seinem Leben eine manische und eine depressive Phase, die sich typischerweise abwechseln. Die einzelnen Krankheitsepisoden können von einigen Stunden bis zu mehreren Monaten andauern, bei einem unbehandelten Patienten beträgt die durchschnittliche Dauer einer Episode vier bis zwölf Monate. Zwischen den einzelnen Krankheitsphasen liegen beschwerdefreie Zeiten, in denen aber meist eine ausgeprägte Neigung zu Stimmungsschwankungen bestehen bleibt. Die Krankheitsepisoden können auch nahtlos ineinander übergehen. Bei einigen Patienten überwiegen die manischen Phasen, bei anderen wiederum die depressiven Episoden. Die Anzahl der Krankheitsepisoden kann individuell sehr unterschiedlich sein. Bei einigen Patienten treten im Laufe des Lebens nur ein bis zwei Episoden auf, andere erkranken sehr viel häufiger. Durchschnittlich durchlebt ein Patient mit Bipolarer Erkrankung während der ersten zehn Jahre etwa vier Episoden.