Wie alle Ängste äußert sich auch Prüfungsangst auf drei Ebenen:
Gefühle und Gedanken
Prüfungsangst äußert sich häufig durch Katastrophengedanken. Der Prüfling fühlt sich ängstlich, reizbar und unsicher, er leidet unter Stimmungsschwankungen und Unlustgefühlen. Katastrophengedanken beeinflussen das vegetative Nervensystem, überaktivieren den Körper und blockieren den Geist. Prüfungsangst kann sowohl während der Prüfungsvorbereitung als auch in der konkreten Prüfungssituation Denkblockaden und Konzentrationsstörungen verursachen. Im Extremfall kommt es zu Panikattacken und dem Gefühl, ohnmächtig ausgeliefert zu sein.
Körperliche Empfindungen
Angstzustände im Vorfeld oder während einer Prüfung werden häufig durch unangenehme körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Herzrasen, Atemnot Übelkeit, Anspannung oder Zittern begleitet. Die körperlichen Reaktionen können so stark sein, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, die Angst noch verstärken und zu panikartigen Symptomen führen.
Verhalten
Angst und Anspannung vor einer Prüfung führt bei manchen Menschen zu einer unvernünftigen Lebensweise. Sie trinken mehr Alkohol als sonst, nehmen Medikamente oder rauchen mehr als in entspannten Situationen. Dadurch leidet die körperliche Allgemeinverfassung und die geistige Leistungsfähigkeit ist beeinträchtigt, was wiederum die Angstgefühle verstärken kann.
Auch Fluchtreaktionen sind möglich. Angst während der Prüfungsvorbereitung führt bei einigen Betroffenen dazu, die Prüfung aus “Krankheitsgründen” abzusagen oder den Termin zu verschieben. Dadurch kann sich die Angst noch weiter steigern. Bei einigen Prüflingen führt dieser Mechanismus dazu, die vermeintlich bedrohliche Situation immer weiter aufzuschieben und die Prüfung am Ende gar nicht abzulegen.